Deutlich mehr Sauenschlachtungen in 2018

Die Preiskrise am deutschen Schweinemarkt und die anhaltenden Diskussionen unter anderem zur Kastration haben dazu geführt, dass im bisherigen Jahresverlauf wesentlich mehr Sauen zur Schlachtung gegeben wurden als im Vergleichszeitraum 2017. So erreichten die Sauenschlachtungen bis einschließlich zur 42. Kalenderwoche ein Niveau von 748.443 Tieren. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 7,5 %. Angesichts des großen Angebotes und der Preissituation bei den Schlachtschweinen klafften auch zwischen den Notierungsverläufen 2017 und 2018 große Lücken. Im Juni dieses Jahr bewegte sich die VEZG-Notierung (Basispreis ab Hof) mit 0,97 €/kg SG mehr als 40 Cent unter dem Preislevel Juni 2017. Aktuell hat sich bei einer stabilen Marktlage ein Preis von 0,94 €/kg SG herauskristallisiert.

Auch wenn bei der Betrachtung dieser Zahlen zu berücksichtigen ist, dass angesichts guter wirtschaftlicher Bedingungen im vergangenen Jahr mit rund 695.000 Sauen auch verhältnismäßig wenig Tiere geschlachtet wurden, ist ein Negativtrend doch unverkennbar. Das spiegeln auch die jüngsten Bestandsmeldungen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) wider, die für den deutschen Sauenbestand ein Minus von 2,5 % auf noch knapp 1,9 Mio. Tiere ausweisen.

Allerdings gehen auch in anderen Ländern mit starker Schweinehaltung die Sauenzahlen zurück. So in den Niederlanden, wo der Sauenbestand um 0,5 % auf rund 1,1 Mio. Sauen geschrumpft ist. Einzig Dänemark konnte unter den großen EU-Schweinenationen mit einer Anzahl von 1,3 Mio. Sauen ein sattes Plus von 3,3 % vorweisen.