Markt: Schlachter treten auf die Bremse
Trotz einer zunehmend freundlichen Stimmung am Markt verharrte die VEZG-Notierung diese Woche auf einem Niveau von 1,36 €/Indexpunkt. Zu Wochenanfang ließen noch die zunehmende Nachfrage am Fleischmarkt als auch die anziehenden Exporte aufhorchen. Allen voran China signalisiert eine immer stärker werdende Nachfrage nach importierten Schweinefleisch. Die Afrikanische Schweinepest hat die dortige Erzeugung hart getroffen und die verhängten Restriktionen für die Seuchengebiete haben den inländischen Markt vollkommen auf den Kopf gestellt. Dass die amerikanischen Schweinefleischanbieter aktuell aufgrund von Handelsstreitigkeiten in China einen schweren Stand haben, bringt die europäischen bzw. deutschen Exporteure in eine noch bessere Verhandlungsposition. Konträr zu diesen positiven Marktentwicklungen und dem Umstand, dass sich trotz feiertagsbedingter Schlachttagsausfälle keine Überhänge am Lebendmarkt gebildet haben, tritt die rote Seite aber ordentlich auf die Euphorie-Bremse. So hat der Schlachter Vion bereits am Dienstag verlauten lassen, dass die eigenen Lieferanten unabhängig vom Ausgang der Notierungsrunde am Mittwoch nur einen Preis von 1,36 €/Indexpunkt ausgezahlt bekommen. Durch diese Manöver trübte sich die Stimmung nachhaltig ein und der Preis blieb stehen.
Am Ferkelmarkt schlug sich dagegen die wieder etwas positiver erscheinende Stimmung auch im Preis wieder. Dieser legte rückwirkend für die letzte Woche (KW 44) um ein Euro auf nun 29 € für ein 25 kg-Ferkel zu. Ausschlaggebend war die gestiegene Einstallbereitschaft der Mäster, wodurch auch die angebotenen Ferkelpartien deutlich zügiger einen Abnehmer fanden als in den vergangenen Wochen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in den Nachbarländern Dänemark und Holland ab.