Müller Gruppe bekennt sich zu Kastrationsalternativen

Aufgrund zahlreicher Anfragen von Lieferanten und Schweinehaltern hat sich die süddeutsche Schlachtunternehmensgruppe Müller in einer Erklärung zu den derzeit absehbaren Kastrationsalternativen geäußert. Nach Angaben von Stefan Müller, Gesellschafter und Geschäftsführer des Unternehmens, sei man davon überzeugt, dass für einen erheblichen Teil der Mäster die Jungebermast umsetzbar ist. Daher will man auch zukünftig interessierten Betrieben den Einstieg in dieses Produktionsverfahren ermöglichen und auch in 2019 eine Jungebermaske mit Regionalzuschlägen anbieten.

Außerdem hat das Unternehmen entschieden künftig geimpfte Jungeber zu schlachten. In der ersten Stufe werden die "Improvac-Eber" an ausgewählten Schlachttagen mit den Jungebern geschlachtet und einer Geruchsdetektion unterzogen. Die Annahme und Schlachtung erfolgt ausschließlich nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem Lebendtiereinkauf. Stefan Müller betonte, dass sich das Unternehmen für dieses Angebot entschieden hat, obwohl noch nicht alle Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel und der Verarbeitung wie auch Wettbewerber dieses Verfahren anerkannt haben und die Konsequenzen auf den Export unklar sind.

Die Kastration unter Isoflurannarkose will man trotz der Bedenken und Fragen in Bezug auf Handling, Gerätesicherheit und Arbeitsschutz weiter unterstützen. Hier sieht die Müller Gruppe gerade für die süddeutschen Ferkelerzeuger eine Möglichkeit, den Kundenwünschen nach kastrierten Ferkeln Rechnung zu tragen. Daher beteiligt sich Müller an einem vom Bund unterstützten Forschungsprojekt, welches sich mit der Erarbeitung von Durchführungskonzepten für die Isoflurannarkose beschäftigt.

Die Lokalbetäubung als den sogenannten "vierten Weg" will das Unternehmen auf keinen Fall abschreiben. "Wir hoffen, dass in den verbleibenden 22 Monaten noch eine Möglichkeit für diese interessante Alternative gefunden wird. Gerade auch in Anbetracht der zukünftigen Wettbewerbssituation durch mit dieser Methode kastrierte dänische Ferkel besteht dringender Klärungsbedarf," so Stefan Müller.