VEZG-Notierung setzt sich durch

Letzte Woche hob die VEZG nach 15 Wochen Stagnation den Basispreis um 4 Cent auf 1,40 €/Indexpunkt an. Ausschlaggebend für den Preisanstieg war die äußerst knappe Versorgungslage auf dem Lebendmarkt. In den letzten Wochen näherten sich die wöchentlichen Schlachtzahlen kontinuierlich der 900.000 Stück-Marke. Dass die Schlachter gerne mehr Schweine nehmen würden, machte der ISN-Auktionspreis deutlich. Der war in der Woche auf ein Niveau von 1,49 €/Indexpunkten angezogen und damit der Basisnotierung um 13 Cent enteilt. Nur folgerichtig, dass auch die VEZG genug Spielraum für eine moderate Preisanpassung nach oben sah.

Während der Mittelstand dem neuen Erzeugerpreis folgte, waren sich die vier größten Schlachtunternehmen Tönnies, Vion, Westfleisch u. Danish Crown sehr schnell einig, die neue VEZG-Notierung nicht zu akzeptieren. Alle Konzerne gaben mit Verweis auf den schlechten Fleischmarkt und dem hohen Angebotsdruck auf den Weltmärkten Hauspreise auf dem alten Notierungsniveau von 1,36 €/Indexpunkt raus. Die Westfleisch gestand immerhin ihren Genossenschaftsmitgliedern einen Preis von 1,38 €/Indexpunkt zu. Das schützte das westfälische Unternehmen aber nicht davor, sich auf den Agrarunternehmertagen in Münster mit etlichen verärgerten Vertragsmästern auseinandersetzen zu müssen. Einige reichten sogar kurzum am Messestand ihre Kündigung ein.

In der aktuellen Woche hat die VEZG standgehalten und wieder bei 1,40 €/Indexpunkt notiert. Dies scheint auch marktgerecht zu sein, da einzelne Vermarkter berichten, dass die Hauspreisfront bereits Anfang der Woche Risse zeigte und bislang keine zweite Hauspreisrunde verkündet wurde.