Weniger niederländische Schweine nach Deutschland

Das Außenhandelsdefizit der Niederlande bei Schweinefleisch ist 2018 - bezogen auf Deutschland - deutlich geschrumpft. Wie aus aktuellen Berechnungen des niederländischen Statistikbüros (CBS) und der Wirtschaftsabteilung der Universität Wageningen (WUR) hervorgeht, verringerten sich die betreffenden Ausfuhren in die Bundesrepublik im Vorjahresvergleich zwar um 13 Mio. € oder 4,9 % auf 252 Mio. €; gleichzeitig gingen aber die Einfuhren des Nachbarlandes an deutschem Schweinefleisch wertmäßig um 127 Mio. € oder 30,8 % auf 285 Mio. € zurück. Entsprechend konnten die Niederlande ihr Außenhandelsdefizit bei dieser Fleischart um 114 Mio. € oder 77,6 % auf 33 Mio. € abbauen. Laut WUR entfiel in den vergangenen Jahren ein großer Teil der niederländischen Schweinefleischeinfuhren auf Tiere aus eigener Produktion, die zur Schlachtung und Verarbeitung nach Deutschland geliefert wurden, um deren Fleisch anschließend wieder zu importieren. Dieses Vorgehen lohne sich, weil die deutschen Schlachtfirmen nicht weiter entfernt seien als potentielle holländische Abnehmer. Außerdem seien einige der deutschen Firmen hocheffizient, so dass sie durchaus konkurrenzfähige Preise zahlen könnten. Allerdings hätten sich die Notierungen in den beiden Ländern zuletzt angenähert, so dass die Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland tendenziell an Attraktivität eingebüßt habe, so die Hochschule.

Unterdessen gingen nach Angaben der WUR 2018 die gesamten Schweinefleischausfuhren der Niederlande zum ersten Mal seit vielen Jahren wertmäßig zurück, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um 98 Mio. € oder 5,1 % auf rund 1,8 Mrd. €. Für den Zeitraum von 2010 bis 2017 hatten die Statistiker noch ein Plus von insgesamt 30 % festgestellt. Die zuletzt negative Entwicklung wird vor allem mit niedrigeren Mastschweine- und Ferkelpreisen begründet und dürfte vorwiegend den innergemeinschaftlichen Handel betreffen. AgE