Saustall mitten in München

Ein Schweinestall mitten in München soll das Image der Landwirtschaft aufpolieren. Das Projekt wird vom bayerischen Landwirtschaftsministerium unterstützt.

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) will mit einer großen Imagekampagne für die regionale Landwirtschaft werben und damit den Bauern in Bayern den Rücken stärken. Die Botschaften der Kampagne, für die insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung stehen, sollen über die verschiedensten medialen Kanäle verbreitet werden – von Social Media, TV, Radio oder Print bis hin zu großflächigen Anzeigenkampagnen. Ein eigenes Info-Mobil soll angeschafft werden, und es sind aufsehenerregende Kunstinstallationen in den bayerischen Großstädten geplant. Auch eigene Bauernhofwochen sollen den Dialog zwischen Verbrauchern und Landwirten verstärken.
Als ein Teil dieser Kampagne ist auch das Projekt „Saustall München“ zu sehen. Die Suche nach einem passenden Grundstück für den Schaubauernhof, auf welchem den Städtern ein „direkter Zugriff zur Landwirtschaft“ eröffnet werden soll, wurde bereits gestartet.
Unter den Bäuerinnen und Bauern herrsche laut Kaniber eine tiefe Betroffenheit, weil sie permanent als "Bodenvergifter, Tierquäler und Subventionsabgreifer" verunglimpft würden. Mit der Imagekampagne soll das Bild der Landwirtschaft wieder zurechtgerückt werden. Die Inhalte der Kampagne könnten mitunter durchaus „provokant“ daherkommen, um die Bürger zum Nachdenken zu bringen, kündigte Kaniber an. So handele der Konsument widersprüchlich, wenn er den brennenden Regenwald in Südamerika beklage, aber gleichzeitig argentinische Steaks nachfrage.