Samen-Schmuggel in Shampooflaschen

In Westaustralien sind vergangene Woche der Geschäftsführer eines Zuchtbetriebes, Torben Soerensen, und dessen Produktionsleiter, Henning Laue, zu drei bzw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ihnen wurden Verstöße gegen die Biosicherheitsgesetze des Landes zur Last gelegt. Wie das Gericht ausführt, sollen die zwei Dänen zwischen 2009 und 2017 regelmäßig illegal Ebersperma in Shampooflaschen aus ihrem Heimatland nach Australien eingeführt haben. Mit dem Samen wurden rund 200 Sauen belegt, um mit der besseren Genetik größere Wurfzahlen zu erzielen. Der Einsatz der "fremden" Genetik wurde mittels DNA-Untersuchungen nachgewiesen.
Dänische Sauen setzen im Schnitt jährlich 32 Ferkel ab; in Australien sind es nur 26. Der beschuldigte Zuchtbetrieb, die GD Pork, habe mit dem verbotenen Spermaimport einen unfairen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten erlangt und dabei die Existenz einer ganzen Branche gefährdet. Australiens Einfuhrbestimmungen sind so streng, weil verhindern werden soll, dass Krankheiten auf den Kontinent eingeschleppt werden. In Australien gibt es rund 2.500 Schweinebetriebe.
Auch das Unternehmen selbst wurde mit einer Geldstrafe von 500.000 USD belegt. Doch es ist in die Insolvenz gegangen und befindet sich nun in neuem Besitz. Soerensen kann nach 18 Monaten die Freilassung beantragen, während Laue hierfür nur acht Monate warten muss.