Amme sichert Überleben!

Keine Frage: Eine gesunde und fitte Sau ist und bleibt die beste Milchquelle für ihre Ferkel. Doch es ist gut, auf natürliche oder technische Ammen auszuweichen, wenn die Milch der Mutter nicht reicht. Dies kann dann der Fall sein, wenn zu wenige funktionsfähige Zitzen
vorhanden sind, die Sau nicht fit oder der Wurf zu groß ist. Die Kunst dabei ist, zum richtigen Zeitpunkt dem einzelnen Ferkel zu helfen – nicht zu früh, aber auch nicht zu spät.
Dieses Know-how haben sich ehrgeizige Betriebsleiter angeeignet, wie unsere Reportagen zeigen. Zwar arbeiten sie mit unterschiedlichen Methoden, verfolgen aber alle das gleiche Ziel. Mit ihrem Engagement sorgen sie für Chancengleichheit für alle Ferkel eines Wurfes.
Gerade an den technischen Ammen erhalten die Ferkel meist eine intensivere Betreuung. Dass ein Ferkel unbemerkt abfällt und zurückbleibt, ist so fast ausgeschlossen.
Auch die Milchaustauscher-Produkte sind durch die wachsende Zahl der Anbieter günstiger und in vielen Fällen besser geworden. Sie sind hochwertiger, schmackhafter und bleiben länger stabil. Inzwischen bieten die ersten Unternehmen auch flüssige Prestarter an, die über die Techniken automatisch vertränkt werden können. Dies spart Arbeit und drückt durch
die frühere Umstellung von teurem Milchpulver auf preisgünstigere Folgeprodukte die Kosten, ohne die Ferkel zu überfordern.
Was aber das Wichtigste ist: Alle drei vorgestellten Betriebe konnten durch den Ammeneinsatz ihre Ferkelverluste deutlich senken. Diesen Punkt gilt es für die Sauenhalter zu betonen und Zucht und Management stärker danach auszurichten. Was spricht denn dagegen, zum Beispiel die Marke von 5 % Saugferkelverlusten als Vision in den Fokus zu stellen? Das ist ambitioniert,
kann aber nicht zuletzt mit ausgeklügeltem Ammen-Management durchaus gelingen.