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Ruinöse Preise – wie geht es weiter?

Der Schweinemarkt ist gesättigt. Der Export bringt nicht genug Entlastung. Die Verarbeiter und der LEH kaufen international dort Fleisch ein, wo es am günstigsten ist. Es ist der freie Markt, der uns derzeit Tiefstpreise beschert. Gibt es Alternativen? Wollen wir wirklich staatliche Quoten oder Bestandsobergrenzen, zusätzlich zu den Beschränkungen des Baurechts? Oder sollen wir auf die Straße gehen und Reifen verbrennen? Den Handel werden wir damit kaum zu besseren Preisen bewegen.

Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) sieht keine Alternative zum freien Markt mit all seinen Konsequenzen. Zwar schmerzt und irritiert das lang anhaltende Preistief. Zu erheblicher Verunsicherung führt jedoch, wenn wir Schweinehalter zunehmend kritisiert und reglementiert werden. Weil wir angeblich das Tierwohl vernachlässigen, das Grundwasser verseuchen, die Luft mit Geruch und Keimen belasten und nicht zuletzt für Antibiotika-Resistenzen verantwortlich sein sollen.

Darüber hinaus soll der Fleischverzehr gesundheitsschädlich sein und neuerdings das Risiko einer Krebserkrankung bergen. Diese falschen Behauptungen verunsichern nicht nur die Verbraucher, sondern zutiefst auch unseren Nachwuchs. Dieser steht vor der Herausforderung, den Betrieb zu übernehmen und zu investieren.

Keine Frage: Als Unternehmer muss jeder für sich die eigene Belastbarkeit prüfen sowie Risiken und Chancen abwäen. Gleichzeitig muss sich die Politik ihrer Verantwortung bewusst sein und darf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schweineproduktion nicht fahrlässig opfern.

Eine Landwirtschaft nach den nostalgischen Wünschen unserer Kritiker würde die Produkte erheblich verteuern. Wir wären verstärkt auf Importe angewiesen, um die Nachfrage nach preiswerten Fleischwaren bedienen zu können.

Vielmehr müssen wir die „Moderne Landwirtschaft“ als Marke in unserer Gesellschaft platzieren. Als Lieferant und Garant für hochwertige, preis- werte Lebensmittel in ausreichen- der Menge, mit täglicher Bestätigung durch die Nachfrage der Verbraucher – unserer Kunden.

Wir Schweinehalter können uns mit unserer Arbeit sehen lassen. Also zeigen wir, was wir tun – verantwortungsbewusst und nachhaltig!