Angst vor Afrikanischer Schweinepest (ASP)
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Polen angekommen. Letzte Woche wurde das Virus in einem toten Wildschwein im Osten des Landes nachgewiesen. ASP führt in der Regel innerhalb kurzer Zeit nach einer Infektion bei Haus- und Wildschweinen zum Tod - auch bei älteren Tieren. Kadaver verendeter Tiere bleiben sehr lange infektiös, was zu einer weiteren Verbreitung führen kann. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen ASP.
Die Gefahr der Einschleppung der Krankheit nach Deutschland ist groß. Bei einem Ausbruch würden der betroffene Bestand sowie alle Kontaktbestände geräumt. Daher ist jetzt erhöhte Wachsamkeit vor allem bei Schweinehaltern und der Jägerschaft, aber auch im Reise- und Güterfernverkehr in und aus betroffenen Regionen gefordert:
- Schweinehalter müssen jetzt auf die Einhaltung der Biosicherheit achten. Dazu gehören unter anderem beschränkter Personen- und Warenverkehr, betriebseigene Kleidung, Quarantäne für zugekaufte Tiere und ein festgelegtes Transportmanagement. Bei entsprechender Symptomatik sind sowohl die ASP als auch die KSP diagnostisch auszuschließen.
- Jäger sollten auf vermehrt auftretendes Fallwild achten und in jedem Fall Proben an das zuständige Labor schicken. Besondere Vorsicht bei der Jagd gilt für Dinge, die Schweißkontakt hatten. Dazu gehören auch Stiefel, Lappen, Wildwannen, Messer und Kleidungsstücke. Trophäen und Schwarzwildprodukte aus betroffenen Regionen können ebenfalls ein Einschleppungsrisiko darstellen.
- Am vergangenen Freitag hatte das Bundesagrarministerium Touristen und Lkw-Fahrer zur Vorsicht aufgerufen. "Unter ungünstigen Bedingungen kann bereits ein unachtsam entsorgtes Wurstbrötchen ausreichen, um die Seuche einzuschleppen", erklärte das Ministerium in Berlin. An Autobahnparkplätzen und Raststätten sollen daher Warnplakate in vier Sprachen dazu auffordern, Speisereste nur in verschlossene Müllbehälter zu werfen.