Das letzte Wirtschaftsjahr lief alles andere als zufriedenstellend. Der Zentralverband der deutschen Schweineproduktion (ZDS) fasst die Ergebnisse nach Regionen zusammen.
Gute biologische Leistungen, unbefriedigende ökonomische Ergebnisse. So kann man die Auswertungen der Erzeugerringe und Kontrollverbände für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 in aller Kürze zusammenfassen.
Für die Auswertung standen Daten aus 1 371 Ferkelerzeuger- und 3 984 Mastbetrieben mit rund 341 000 Sauen und 11,7 Mio. verkauften Mastschweinen zur Verfügung. Die Zuordnung der insgesamt 21 beteiligten Organisationen ist dem Schaubild rechts zu entnehmen.
Weiterer Leistungsschub
Der Trend zu höheren biologischen Leistungen geht ungebrochen weiter. Insbesondere bei den Ferkeln ist die Entwicklung rasant. Ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit den Zahlen aus dem Vorjahr zeigt eine Steigerung von 0,4 bis 1,0 bei den abgesetzten Ferkeln (Übersicht 1). Dieser seit einigen Jahren zu beobachtende Trend ist ohne Auswirkung auf die Aufzuchtquote geblieben. Dies spricht für ein verbessertes Ferkel- und Geburtsmanagement und für vitalere Ferkel.
Auch in der Mast konnten die Leistungen verbessert werden. Das Zunahmeniveau liegt inzwischen im Süden bei 783 g. Im Osten werden im Schnitt 850 g erreicht (Übersicht 2). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung von 10 bis 19 g. Der Futterverbrauch je Kilo Zuwachs ist konstant geblieben. Auch die Verluste in der Mast bewegen sich weiterhin auf niedrigem Niveau. In den letzten zehn Jahren konnten diese Schritt für Schritt auf einen Durchschnittswert von 2,6 % gesenkt werden.
Keine Kostendeckung
Doch das ökonomische Ergebnis für das Wirtschaftsjahr 2014/15 war alles andere als befriedigend. Die Ferkel-erlöse fielen deutlich um 40 bis 50 Cent/kg LG gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zum Jahresende erreichten sie ihren Tiefstpunkt. Das hatte zur Folge, dass in den letzten Monaten des Jahres 2015 die Direktkostenfreie Leistung bei annähernd Null Euro lag.
Auch in der Mast reichten die Erlöse nicht. Sie lagen im letzten Wirtschaftsjahr bei 1,11 bis 1,22 € je kg LG und damit rund 0,20 € niedriger als im Vorjahreszeitraum. Weder die im Vergleich zum Vorjahr günstigeren Ferkelpreise noch die niedrigen Futterkosten von 0,66 bis 0,68 € je kg Zuwachs konnten dies ausgleichen.
Stückkosten optimieren
Das heißt: Wer nach einem Neubau hohe Gebäude- und Technikkosten zu verzeichnen bzw. hohe Kosten für die Gülle-Entsorgung zu tragen hat, benötigt weit überdurchschnittliche Direktkostenfreie Leistungen, um in der Sauenhaltung und Mast wirtschaftlich über die Runden zu kommen.
Hierzu gehören nicht nur faire Marktpreise, sondern auch das Ausschöpfen vorhandener Leistungsreserven. Eine Differenz von 9 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr zwischen oberes und unteres Viertel der Betriebe kann nicht allein auf die Zuchtherkunft zurückgeführt werden.
In der Mast fallen Unterschiede bei den täglichen Zunahmen von fast 150 g (892 vs. 722 g), ein höherer Futteraufwand und leicht erhöhte Verluste auf. Hier bietet sich die Erzeugerringdatenbank an, um im direkten Produktionssystemvergleich mit Betrieben gleicher Ausrichtung Optimierungsansätze sichtbar zu machen.
Nicht nur in Zeiten schlechter Markt-erlöse geht es um betriebliche Effizienzsteigerung. Wo und zu welchen Konditionen kaufe ich Produktionsmittel zu? Lohnen sich Einkaufsgemeinschaften? Verschenke ich Geld durch falsche Schlachttiersortierung? Die Liste der möglichen Maßnahmen für einen effektiveren Einsatz der teuren Produktionsmittel ist lang.
Fazit
Die Auswertungen der Erzeugerring zeigen: Der Trend zu höheren Ferkelzahlen und besseren Mastzunahmen setzt sich fort. Die 30-Ferkel-Marke bzw. 850 g Tageszunahme als Ringdurchschnitt sind zumindest in Nordwest- und Ostdeutschland bald erreicht.
Derzeit reichen die Erlöse nicht für eine kostendeckende Produktion. Um so wichtiger sind Optimierungen der Abläufe für eine effizientere Nutzung teurer Produktionsmittel. Die Erzeugerringe unterstützen gern.