Dass es bei der überbetrieblichen Gülleabgabe in diesem Frühjahr Probleme gibt, war vielen Experten klar. Doch was sich dann in den letzten Wochen abspielte, hat selbst die Befürchtungen der Skeptiker übertroffen.
Trotz günstiger Witterung blieben die Kosten für die überregionale Nährstoffverwertung selbst in der laufenden Frühjahrskampagne in Veredlungshochburgen über 15 €/m3 Gülle. Häufig ging es nicht um die Frage, zu welchem Preis die Gülle weggeht, sondern ob sich überhaupt ein Abnehmer findet. In den Veredlungsregionen konnten einige Schweinebetriebe ihre Güllelager erstmals nicht leerfahren.
Der enorme Nährstoffdruck resultiert daraus, dass viele Veredlungsbetriebe mit dem neuen Düngerecht erheblich mehr Gülle abgeben müssen. Gleichzeitig drängen die Biogasanlagen mit zusätzlichen Nährstoffen auf den Markt.
Trotz schlagkräftiger Logistik war es für die Güllebörsen und Dienstleister unmöglich, die enormen Nährstoffmengen im engen Zeitfenster der Frühjahrsdüngung an den Mann zu bringen. Zumal viele Ackerbaubetriebe Wirtschaftsdünger seit dem verschärften Düngerecht kritisch beäugen. Ihre Bereitschaft, Nährstoffe aus den Veredlungsregionen aufzunehmen, ist spürbar gesunken.
SUS hat mit Fachleuten und Praktikern diskutiert, wie es am Güllemarkt weitergeht.