Laut Eckpunktepapier plant Berlin breitere Stände und maximal acht Tage Einzelhaltung im Deckzentrum. Ist der Weg praktikabel?
Fred Schnippe, SUS
Beim Thema Kastenstände hängen die deutschen Ferkelerzeuger seit Monaten in der Luft. Denn seit dem sogenannten Magdeburger Urteil können die Be- hörden jederzeit und kurzfristig die Verbreiterung vorhandener Kastenstände anordnen. Vor allem in den neuen Bundesländern hat dies einige Betriebe hart getroffen.
Inzwischen herrscht Konsens, dass wir eine Anpassung der Schweinehaltungsverordnung brauchen. Sie soll die Unterbringung im Kastenstand klar regeln und Planungssicherheit zurückbringen. Zudem gilt es, die verheerenden Folgen des Magdeburger Urteils zu unterbinden.
Mit dem Eckpunktepapier hat Bundesagrarminister Schmidt im August einen konkreten Vorschlag gemacht. Im Kern will er die Haltung im Kastenstand auf acht Tage nach dem Absetzen verkürzen. Je nach Größe der Sau soll es fünf verschiedene Kastenstände mit 60 bis 90 cm Breite geben. Für bestehende Ställe sind bis zu 15 Jahre Übergangsfrist geplant.
Das Eckpunktepapier gilt als tragfähiger Kompromiss zwischen den Interessen der Länder. Und die mit mehr Verschärfungen gespikte Bundesratsinitiative aus Niedersachsen steht vorerst nicht mehr zur Debatte. Vermutlich werden daher große Teile des Eckpunktepapiers in die neue Haltungs-VO einfließen.
SUS hat die Details und Folgen des Berliner Vorschlags mit Praktikern und Fachleuten diskutiert.