Rund um den Globus richtet PRRS große Schäden an. Das weltweit tätige Zuchtunternehmen Genus mit dem Tochterunternehmen PIC hat angekündigt, in wenigen Jahren Schweine anbieten zu können, die gegen PRRS-Viren resistent sind. Das könnte der Bekämpfung dieses extrem wandlungsfähigen Virus zum entscheidenden Durchbruch verhelfen.
Genus arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Universität Missouri zusammen. Die dort tätigen Genforscher hatten bereits länger ein bestimmtes Rezeptor-Protein (CD 163) in Verdacht, Einfallstor für das PRRS-Virus zu sein, um ins Innere der Zelle zu gelangen.
Um die Bildung dieses Proteins zu unterdrücken, schnitten die Wissenschaftler mithilfe von Gene Editing (CRISPR/Cas-Technik) in befruchteten Eizellen gezielt einen kurzen Abschnitt aus deren CD 163-Gen heraus. Die aus den bearbeiteten Eizellen hervorgegangenen Eber und Sauen erzeugten Nachkommen, deren Zelloberfläche ebenfalls frei von der Andockstelle für PRRSV ist.
Die Genmanipulation scheint den Schweinen selbst nichts auszumachen: Es zeigten sich keine Gesundheitsprobleme. Drei dieser genmanipulierten Ferkel wurden in einem Versuch gemeinsam mit sieben anderen Schweinen aufgezogen und dem PRRS-Virus ausgesetzt. In den editierten Ferkeln waren keine Antikörper nachweisbar, der Beweis, dass diese Tiere PRRS-resistent sind. Die übrigen Schweine zeigten fünf Tage nach der Infektion deutliche PRRS-Symptome.
Dieser spektakuläre Erfolg zeigt die Möglichkeiten von Gene Editing auf. Doch ob der Verbraucher eine „Krankheiten verhindernde“ Genveränderung beim Schwein akzeptiert und in Europa der Vertrieb dieser Tiere zugelassen wird, bleibt offen.