Die Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt auch in der EU nicht zur Ruhe. Polen meldet für dieses Jahr den zweiten ASP-Fall bei Nutztieren. Mitte Mai wurde ein größerer Mastbetrieb mit 1800 Tieren gekeult. Unterdessen wütet die ASP unvermindert heftig im Wildschweinebestand. Seit Anfang dieses Jahres sind mehr als 1000 Seuchenfälle registriert worden.
Auch in Südbelgien gibt es keine Entwarnung. Wöchentlich melden die wallonischen Behörden der OIE 10 bis 20 neue ASP-Fälle bei Wildschweinen. Durch das Auftreten der Tierseuche im Südosten Belgiens sei das Risiko eines Übergreifens auf deutsches Gebiet durch migrierende infizierte Wildschweine deutlich gestiegen, meldet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Demzufolge wird die Gefahr einer ASP-Einschleppung in die deutsche Wildschweinpopulation als bedrohlicher eingeschätzt als noch vor einigen Monaten.
Für Wildschweine könnte es jedoch bald eine ASP-Schluckimpfung geben: Spanische Wissenschaftler haben einen ersten Lebendimpfstoff im Labor erfolgreich eingesetzt. Das Schutzniveau wurde insgesamt als hoch bezeichnet. Allerdings seien noch diverse Tests vonnöten, und die industriemäßige Produktion wird eine große Herausforderung werden. Weitere Untersuchungen sollen folgen.