Ein Paukenschlag ist das Aus der Veterinärbescheinigungen für den Export von Wiederkäuern zu Zuchtzwecken in nordafrikanische Länder ab dem 1. Juli 2023.
Berlin hat die mühsam ausgehandelten Bescheinigungen zurückgezogen. Der BRS befürchtet, dass dies der Auftakt für Zuchtexportverbote anderer Tierarten, z. B. von Zuchtschweinen, sein könnte. Kritisch ist das eklatante Eingreifen des BMEL in deutsche Handelsbeziehungen, mit denen in Importländern eigene Lebensmittelsysteme aufgebaut werden. Damit würde anderen Ländern die effiziente deutsche Genetik verwehrt bleiben und Zuchttiere würden vermutlich in Ländern mit niedrigerem Transportstandard zugekauft.
Verwundert ist der BRS darüber, dass der von ihm entwickelte und den Ländern und Veterinärämtern angebotene Tierwohlstandard Tiertransport (TWS T) ignoriert wird. Mit Hilfe der APP lassen sich bei Transporten u. a. tierwohlrelevante Daten erfassen und sichern. Jede Kontrollbehörde könnte dort in Echtzeit den Transport verfolgen.