Die Ferkelpreise sind stark gestiegen. Warum?
Zum einen ist das Angebot saisonal bedingt im Frühjahr geringer als im Herbst. Zum anderen macht sich der reduzierte Sauenbestand bemerkbar. Da gleichzeitig die Nachfrage der Mäster mit dem Preisanstieg für Schlachtschweine sowie der neuen Düngesaison schlagartig gestiegen ist, übertrifft die Nachfrage das Ferkelangebot deutlich.
Wie nachhaltig ist die Preisentwicklung?
Bei uns sowie in den Niederlanden, Dänemark und Polen wurden zum Jahreswechsel zusammen rund 350000 Sauen weniger gezählt als ein Jahr zuvor. Dadurch könnte die Produktion in diesen Ländern um 10 Mio. Schweine sinken. Steigt die Nachfrage aus Asien, insbesondere aus China, weiter und bleiben wir von der ASP verschont, ist für 2019 mit nachhaltig guten Ferkelpreisen zu rechnen.
Zahlen sich nun feste Sauenhalter-Mäster-Beziehungen aus?
Feste Lieferbeziehungen zahlen sich immer aus, aktuell mehr denn je. Dazu gehört aber auch, dass beide Seiten in Hoch- und Niedrigpreisphasen das Rad nicht überdrehen.
Gibt das Preishoch den deutschen Ferkelerzeugern Rückhalt?
Das ist leider nicht so einfach zu sagen. Die gestiegenen Preise heben zwar ein wenig die Stimmung auf den Betrieben. Sie ändern aber nichts an den unsicheren Rahmenbedingungen. Auch der Wettbewerbsnachteil zu den Nachbarländern durch die K-Fragen wird so nicht geringer. Wir rechnen mit einem weiteren Rückgang der Ferkelerzeugung.
Wie sieht es bei den Sauenhaltern in Dänemark und Holland aus?
Die Viehzählungen zeigen, dass auch dort die Situation nicht rosig ist. Beide Länder bleiben aber große Ferkelexporteure und wir sind einer ihrer wichtigsten Abnehmer. Hält sich die Nachfrage auf dem aktuellen Niveau, kann unser Ferkelmarkt die Importtiere auch gut aufnehmen.