Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat mit ihrem Plan für eine staatliche Tierwohlkennzeichnung heftige Diskussionen ausgelöst. Im Kern geht es darum, ob die Teilnahme freiwillig oder verpflichtend ist. Die Ministerin setzt auf Freiwilligkeit. Denn nur so ist die Kennzeichnung mit dem EU-Recht vereinbar.
Doch die Berliner SPD lehnt die Freiwilligkeit strikt ab. Die Sozialdemokraten wollen zudem deutlich schärfere Tierwohlkriterien. Eine bereits angesetzte Abstimmung des Gesetzentwurfes im Kabinett musste abgesagt werden.
Auch aus den eigenen Reihen erntet Klöckner Kritik. So lehnt die CSU-Landesgruppe in Berlin eine freiwillige Teilnahme ab. Ins selbe Horn stoßen die Berufsverbände der Praktiker.
Durch den Streit ist Klöckners Zeitplan wohl nicht mehr zu halten. Die Ministerin wollte bis Ende 2020 erste Produkte mit staatlicher Kennzeichnung präsentieren.