Die Initiative Tierwohl (ITW) stellt nächstes Jahr auf das Marktmodell um. Künftig zahlt der LEH den Tierwohlbonus an den Schlachtbetrieb, der diesen an den Erzeuger weitergibt.
Das Problem: Viele mittelständische Schlachthöfe beliefern nur Fleischverarbeiter oder Metzger. Diese machen bei ITW bislang nicht geschlossen mit. Das heißt, der Mittelständler kann von diesen Kunden keine ITW-Boni verlangen. Auch die Mäster eines mittelständischen Schlachthofes könnten so nicht bei ITW mitmachen.
Zudem würde der Strukturwandel in der Schlachtbranche befeuert. Denn die Marktführer beliefern die großen LEH-Ketten und können ITW-Boni generieren. Macht ein Großschlachter Hauspreise, hat ein ITW-Mäster nicht die Möglichkeit, zu einem Schlachtbetrieb im Mittelstand umzuleiten. Denn so würde er seinen Tierwohl-Bonus verlieren.
Fachleute fordern daher: ITW muss sich für die nächste Runde dem Mittelstand öffnen. Zudem müssen neben dem Frischfleisch auch die Wurst- und Fleischwaren eingebunden werden. Sonst bleibt das System den Großschlachtern und ihren Mästern vorbehalten.