Die Initiative Tierwohl (ITW) startet 2021 in die dritte Phase, die drei Jahre läuft. Wichtigste Neuerung ist die Umstellung der Finanzierung auf das Marktmodell. Das heißt: Der Tierwohl-Bonus steht separat auf der Schlachtabrechnung. Der Schlachthof holt sich den Mehrpreis beim LEH zurück. Vereinbarungen zwischen Schlachthof und LEH sollen sicherstellen, dass der Bonus beim Landwirt ankommt.
Den Mehraufwand der Ferkelerzeuger vergütet ein Umstellungsfonds, den der LEH mit 2 ct/kg SG speist. Dies soll für jährlich 14 Mio. Ferkel reichen.
Zweite wichtige Änderung ist die Straffung der Tierwohl-Kriterien. Künftig gibt es nur Pflichtkriterien. In der Mast sind dies 10% mehr Platz, Raufutter und jährliche Audits. Der Gesamtbonus beträgt 5,28 € je Tier. Fachleute kritisieren, dass der Bonus die Mehrkosten nicht ausgleicht.
In der Ferkelerzeugung sind die Pflichtkriterien 10% mehr Platz im Warte- und Ferkelaufzuchtstall sowie Raufutter in diesen Bereichen. Hinzu kommen jährliche Audits. Der Gesamtbonus beträgt 3,07 € je Ferkel.
Für die Landwirte wird der Schlachthof zum wichtigsten Ansprechpartner. Er bestimmt, wer ins Programm kommt, und wann wie viele Tiere liefert. Es läuft darauf hinaus, dass mehr Betriebe Verträge abschließen.
In der neuen Phase soll die Zahl der ITW-Schweine von 12 auf 20 Mio. steigen. Zudem will man die Rückverfolgbarkeit (Nämlichkeit) ausbauen.