Der rund 300 km weite Sprung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Westen trifft Polens Schweinehaltung ins Mark. Denn das neue Pestgebiet liegt in Großpolen, dem Zentrum der Schweinehaltung.
Mitte November wurde dort nach einem Verkehrsunfall erstmals ein ASP-infiziertes Wildschwein gefunden. Seither wird das Gebiet auch mithilfe des Militärs intensiv durchkämmt. Bis Redaktionsschluss (25.11.) wurden gut 20 infizierte Wildschweine bestätigt.
Um die Fundorte hat Polen eine 5 km-Kernzone eingerichtet. Die Fundstellen wurden nach tschechischem Vorbild durch einen 36 km langen Zaun abgeschirmt. Gleichzeitig hat Polen mit dem Bau eines Zauns um die Beobachtungszone begonnen.
Dennoch wächst der Unmut der Schweinehalter über die erfolglose Pestbekämpfung. Denn seit dem Erstausbruch im Jahr 2014 eroberte die hochansteckende Seuche fast die Hälfte des Landes. Ende November gingen die Bauern auf die Straße und forderten u.a. eine bessere ASP-Diagnostik und eine schnelle und zentrale Koordination der Bekämpfung. Gefordert wird zudem eine Reform des Jagdgesetzes, um die große Wildschweinpopulation besser kontrollieren und drastisch vermindern zu können.
Auch in Deutschland wächst die Sorge vor der ASP. Denn die neue Pestzone ist nur rund 80 km von der Grenze zum Bundesland Brandenburg entfernt. Das Bundesland hat daher die Seuchenvorsorge verstärkt. So werden für das Melden und Beproben verendeter Wildschweine höhere Entschädigungen gezahlt.