Der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) liegen 4159 Anträge zur Förderung von Narkosegeräten für die Ferkelkastration vor. Somit müssten über 60% der männlichen Ferkel ab 2021 unter der Isoflurannarkose kastriert werden können.
Allerdings klafft zwischen Förder- und Auszahlungsanträgen eine riesige Lücke. So liegen erst 2712 Auszahlungsanträge vor. Die Zertifizierung einiger Geräte hat länger gedauert als erwartet, sodass die Hersteller mit der Auslieferung und Rechnungsstellung in Verzug kamen. Nicht zuletzt könnte die Marktsituation zur Kaufzurückhaltung geführt haben.
Sauenhaltern, die einen Förderantrag gestellt, das Gerät aber noch nicht gekauft haben, bleibt wenig Zeit. Jetzt neu in die Vermarktung von aktiven oder geimpften Ebern einzusteigen, wird angesichts des Schweinestaus kaum gelingen. Und die Injektionsnarkose durch den Tierarzt oder eine gemeinsame Nutzung eines Isoflurangerätes auf mehreren Betrieben erfordern zeitnahe Absprachen, um zum Jahresanfang 2021 startklar zu sein.
Klemens Schulz, BRS