Warum sollen sich unsere Schweinehalter mit Tier-Ethik beschäftigen?
Im Rahmen der Tier-Ethik wird grundlegend über das Mensch-Tier-Verhältnis nachgedacht und geforscht. Wenn es um die Legitimität der Nutzung von Tieren für menschliche Interessen geht, sollten Tierhalter an diesen Diskussionen teilnehmen können.
Tierhalter werden oft im Netz denunziert.
Betroffene sollten darauf klar, deutlich und ethisch informiert ihre Position vertreten. Dies ist auch wichtig, weil gerade in den sozialen Medien viele Menschen mitlesen und nach Informationen suchen.
Wie mache ich mich für den Dialog fit?
Der BRS-Bundesverband hat ein Schulungskonzept entwickelt: Zunächst werden theoretische Grundlagen vermittelt. Denn wer die ethischen Positionen kennt, kann sein Tun besser begründen. Dann wird an Beispielen geübt. Hilfreich ist das Lernen in Gruppen, auch über den Workshop hinaus. Noch besser wäre, wenn Tier-Ethik in der Ausbildung stärker berücksichtigt wird.
Was nehmen die Kursteilnehmer konkret mit?
Sie nehmen mit, dass Tier-Ethik ein wichtiges, aber auch sehr komplexes Thema ist. Es wird schnell klar, dass viele der bisher kommunizierten Antworten nicht ausreichen. Und dass ethische Begründungen mitunter auch mit Anstrengungen verbunden sind.
Haben Sie einen Rat an die Verbraucher?
Eher eine Erfahrung: Ich habe in den Kursen Landwirte kennengelernt, die es sich nicht leicht machen und hoffen, die Wünsche der Gesellschaft nach mehr Tierwohl umsetzen zu können. Menschen, die gerne erklären, was sie tun und wie sie es tun. Wir brauchen den gesellschaftlichen Dialog. Gegenseitige Beschimpfungen sind aber das Gegenteil!
Interview