Der Fleischkonzern Tönnies will sein Image verbessern. Hierfür hat der Konzern die Agenda T30 mit Nachhaltigkeitszielen für das Jahr 2030 formuliert.
Kernthema ist die Abkehr vom reinen Fleischbetrieb hin zum Lebensmittelhersteller, der eine breite Palette vom veganen Fischstäbchen bis zum Fleischsalat bietet. Auch die Bedingungen für die Mitarbeiter sollen besser werden. Auf der Erzeugerstufe will Tönnies u.a. die Haltungsformen 3 und 4 ausbauen und ab 2023 auf Soja aus der südamerikanischen Regenwaldrodung verzichten.
Clemens Tönnies (65) trägt seine neue Strategie mit Unterstützung seines Sohnes Max (31) nach außen. Beispiele sind eine 45-minütige Doku in der ARD, die Podcast-Serie Tönnies & Tönnies sowie der gemeinsame Auftritt beim Deutschen Fleischkongress. Zudem hat Tönnies mit dem ehemaligen Bioland-Chef Thomas Dosch einen eigenen Lobbyisten in Berlin installiert.
Marktkenner erwarten, dass Tönnies seine Strategie straff umsetzt und damit gut aufgestellt ist. Dazu ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack: „Der Imagewechsel wird auch richtungsweisend für die Landwirte sein. Die Schweineschlachtung bleibt das Kerngeschäft, aber die Anforderungen an die Erzeuger ändern sich erheblich.“