Der Westfälisch-Lippische Bauernverband (WLV) spricht sich für den Ausstieg aus der chirurgischen Ferkelkastration aus. Dies hat der WLV-Veredlungsausschuss Ende März beschlossen.
Sofern der Vermarkter keine Anforderungen definiert, sieht der WLV die Ebermast mit und ohne Impfung als Mittel der Wahl. Kastrierte Tiere bedürfen einer Honorierung. Es wird ein Betäubungszuschlag von 2 € je Ferkel gefordert. Dies gilt z.B. für die Narkose mit dem Gas Isofluran.
Der Vorstoß wird unter den Landwirten und in der Branche insgesamt kontrovers diskutiert. Allerdings sieht der Verband seine Position als unausweichlich. Denn gut anderthalb Jahre vor dem Ende der betäubungslosen Kastration fehlt eine praktikable Alternative für die Landwirte. Hinzu kommt: Weder Politiker, Lebensmittelhandel noch Schlachthöfe sagen klar, welche Alternative sie wünschen.
Trotz der inhaltlichen Neuausrichtung will der Berufsverband weiterhin mit aller Kraft für die Lokalanästhesie kämpfen, die für den WLV eine echte Alternative zur Ebermast wäre. Der Verband fordert außerdem das QS-System auf, einheitliche Anforderungen für alle Ferkelherkünfte sicherzustellen.