Belgien hat ASP-infizierte Wildschweine außerhalb der Pufferzone gefunden. Das beunruhigt die Franzosen und Luxemburger.
Heinrich Niggemeyer, SUS
Belgische Veterinäre und Schweinehalter mussten zuletzt mehrere Hiobsbotschaften verarbeiten. Hatte man im Dezember noch das Gefühl, die Afrikanische Schweinepest (ASP) auf die ausgewiesenen Kern- und Pufferzonen begrenzen zu können, verließ die Seuche Anfang Januar erstmals die Risikozone.
So kam es etwa 1,5 km von der Grenze zu Frankreich entfernt zum Abschuss von vier Wildschweinen. Zwei dieser Tiere waren ASP-positiv. Daraufhin wurde die Pufferzone in westlicher Rich-tung erweitert (s. Übersicht).
Um die infizierten Tiere in den Wäldern nordwestlich der Stadt Virton in Schach zu halten, wollen die Südbelgier den Zaunbau forcieren, die Rotten einkesseln und bejagen. Auch die umstrittenen Lebendfallen sollen vermehrt eingesetzt werden.
Doch damit nicht genug. Auch östlich der eigentlichen Kernzone wurden tote Wildschweine gefunden, die ASP-positiv getestet wurden. Nicht nur die Franzosen, sondern auch die Luxemburger sind gefährdet. Denn der letzte Fund bei Arlon ist nur 4 km von der gemeinsamen Grenze entfernt.
Franzosen mehr als besorgt
Um sich selbst zu schützen, hat Paris Mitte Januar beschlossen, ein Areal von 78 km2 in der Nähe des wallonischen Territoriums einzuzäunen. Die 1,5 m hohe, massive Einfriedung soll in diesem Abschnitt 27 km umfassen. Das Gebiet wird von Jägern aktiv nach Kadavern durchsucht. Alle Forstaktivitäten sind eingestellt worden. Zudem wurden zwei weitere Beobachtungszonen im Grenzgebiet ausgewiesen. Die dort ansässigen Schweinebetriebe werden überprüft, um ein Höchstmaß an Biosicherheit zu gewährleisten.
Französische Schweinehalter befürchten wirtschaftliche Folgen, sollte der erste ASP-Fall auftreten. Gut ein Viertel aller Schweinefleischexporte entfallen auf Drittländer. Der Löwenanteil hiervon geht nach China. Diese Ausfuhren wären dann nicht mehr möglich.