Sonstige Kosten 30% höher

Neben dem Futter ziehen auch die Ausgaben für Energie und Tiergesundheit kräftig an. Unsere Analyse zeigt, wie sich die sonstigen Direktkosten künftig entwickeln.

Unser Autor: Stefan Leuer, LWK NRW

Die Produktionskosten in der Schweinehaltung haben sich im letzten Jahr deutlich erhöht. Schon vor dem Beginn des Ukrainekrieges stiegen seit Juli 2021 die Futterkosten aufgrund höherer Getreidepreise. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind auch die Kosten für Ölsaaten, Rohöl und Erdgas nochmals dramatisch gestiegen. Die Sanktionen gegen Russland mit entsprechenden Lieferstopps ließen die verfügbare Ware am Weltmarkt deutlich zurückgehen.

Auch wenn sich die Preise in letzter Zeit wieder nach unten entwickelt haben, sind die Auswirkungen in den Schweinebetrieben deutlich erkennbar und werden auch 2023 ihre Spuren hinterlassen.

Dabei muss der Blick nicht nur in Richtung der Futterkosten gehen, sondern auch die sonstigen Direktkosten ins Auge fassen. Im Allgemeinen werden hierunter folgende Positionen zusammengefasst:

  • Tiergesundheit;
  • Strom, Wasser und Heizenergie;
  • Besamung und Trächtigkeitscheck;
  • Tierseuchenkasse, Tierversicherungen, Verbände, Beratung;
  • Stallbedarf.

Dieser Block hatte in den letzten fünf Jahren einen Anteil von rund 13 % an den gesamten Produktionskosten in der Kette von der Ferkelerzeugung bis zum Mastende. Im Vergleich dazu hatten die Futterkosten einen Anteil von etwa 55 %.

30 % mehr für Tiergesundheit

Bei den sonstigen Direktkosten nimmt die Tiergesundheit mit rund 6 € je Ferkel bzw. Mastschwein den größten Raum ein (siehe Übersicht 1).

Die Kosten verteilen sich auf Impfungen, Arzneimittel, Behandlung bzw. Betreuung und sonstige Dienstleistungen. Die Impfungen und Arzneimittel nehmen dabei mit etwa 60% den größten Kostenblock ein. Danach folgen die Behandlungs- und Betreuungskosten.

Ob und wie viel...