Die Ansprüche an die Brandschutzmeldetechnik im Schweinestall sind extrem hoch. In den Abteilen können herkömmliche Brandmelder mit Lichtsensoren nicht verbaut werden, da sie aufgrund der Staubentwicklung häufig Fehlalarme melden. Hinzu kommt die materialschädigende, ammoniakhaltige Stallluft.
Bei einem Neubau eines Maststalles mit 4750 Plätzen in Niedersachsen wurde durch die Firma Niemann Sicherheitstechnik GmbH ein neues Brandmeldesystem installiert. Dieses wurde speziell für schwierige Umgebungen konzipiert. So ist in jedem der 18 Mastabteile ein 45 m langer Teflon-Schlauch mit Edelstahl-Schellen U-förmig unter der Decke befestigt worden. Die Schlauchenden führen in eine Auswerteeinheit, die vorne im Zentralgang hängt.
Entsteht im Abteil durch den Ausbruch eines Feuers explosionsartige Hitze, erhöht sich der vorhandene Dauerdruck im Teflon-Schlauch. Dies wird von dem Drucksensor in der Auswerteeinheit erfasst und es geht sofort eine Meldung an die interne Brandmeldezentrale heraus. Die wiederum löst die Sirenen aus und schaltet Warnlampen im und am Stall an. Zudem werden Alarmmitteilungen an die eingespeicherten Handynummern verschickt.
Außerdem wurde gemäß den Auflagen in der Baugenehmigung die Hochdruckverneblung in den Brandschutz integriert. Das bedeutet, dass sobald das Meldesystem ein Feuer registriert, in allen Abteilen die Hochdruck-Wasservernebelung angeht.
Durch den technischen Brandschutz in den Abteilen mussten beim Bau nur die Technikräume mit Brandschutzwänden und -decken ausgeführt werden. Hier sind zudem, gleich wie im Zentralgang, Thermodifferential- und Multisensormelder verbaut, die auf Rauch und Hitze reagieren. Das gesamte Brandschutzkonzept hat einen mittleren fünfstelligen Betrag gekostet.