Dass Berlin eine derartige Verschärfung des Düngerechts ohne Länderbeteiligung nach Brüssel meldet, ist nicht nachvollziehbar.
Rund 60% der Fläche Niedersachsens weisen zwar nach den Messergebnissen „rote Grundwasserkörper“ auf. Und die Veredlungsregion Weser-Ems ist praktisch flächendeckend betroffen. Doch das spiegelt die Realität nur unzureichend wider. Denn das Gros der Brunnen mit niedrigen Nitratwerten fehlt. Die Auswahl der Messpunkte bestimmt demnach das Ergebnis vorab.
Wichtig ist, dass wir bei hohen Nitratwerten alle Ursachen prüfen: Wie alt ist der Brunnen? Stimmt die Tiefe? Gibt es Ablagerungen? Gibt es historische Quellen wie Mistlager?
Der Kreis Vechta hat zusätzlich 47 repräsentative Messpunkte angelegt. Nur elf davon weisen zuviel Nitrat auf. Das zeigt eine deutlich geringere Belastung als das Netz der Umweltbehörden.
Keine Frage: Die Landwirtschaft muss ihren Einsatz zur Reinhaltung des Wassers fortsetzen. Auch wir Landwirte wollen die Gründe für erhöhte Nitratwerte ermitteln – aber sachlich!
Erneute Verschärfungen nur gut ein Jahr nach der letzten Novelle des Düngerechts nehmen uns jede Planungssicherheit. Das können wir so nicht hinnehmen.