Patrick Wilkens, Geschäftsführer RVV Twistringen
Dass der Ausbruch der ASP die exportabhängige deutsche Schweinebranche hart treffen würde, war abzusehen. Doch solange unsere Nachbarländer, die für uns gesperrten Drittlandsmärkte in Asien mit großen Mengen belieferten, ließ sich das Fleisch zumindest eingeschränkt in der EU absetzen.
Nun kämpft China nach einem massiven Wiederaufbau der Inlandsproduktion mit einer zweiten ASP-Welle und es kam zu vermehrten Abschlachtungen. Der Importbedarf ist drastisch gesunken und nun drängt verstärkt dänische und spanische Ware auf den EU-Markt.
Doch dieser war vorher schon übersättigt und die Gefrier- und Tiefkühllager sind voll. Die Fleischunternehmen schreiben Verluste und können nur über die Einkaufspreise und Drosselung der Schlachtungen reagieren.
Unter diesen Bedingungen neue Haltungs- bzw. Vermarktungskonzepte umzusetzen, ist kaum möglich und die Unsicherheiten bei der Überführung der ITW in ein Marktmodell sind groß. Es sind Strukturbrüche in der gesamten Produktionskette zu erwarten, die nur über starke, flexible Kooperationsmodelle zu meistern sind.