Als Lokaljournalistin bearbeite ich öfter Themen mit landwirtschaftlichem Bezug. Deshalb wollte ich mir kürzlich selbst ein Bild machen und habe einen Schweinehalter bei der Arbeit begleitet.
Meine erste Erkenntnis: Wie es wirklich im Stall aussieht, wusste ich bislang nicht. Ohrmarken, Impfungen, Ferkelschutzkörbe – davon hatte ich zuvor keine Vorstellung. Und ich glaube, großen Teilen der Bevölkerung geht es ähnlich.
Bei meinem Selbstversuch wirkten viele Gegebenheiten im Schweinestall auf mich tierfreundlicher, als es von den Medien oftmals vermittelt wird. Und ich habe gemerkt, wie sehr den Landwirten das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt.
Bei einigen Dingen musste ich aber dennoch schlucken. So ist die schiere Zahl der Schweine, die auf engem Raum gehalten werden, für Außenstehende wie mich nur schwer zu begreifen. Diese Entwicklung sollten die Tierhalter selbst hinterfragen – und nicht einfach die Schuld von sich weisen und auf ein „weiter so“ beharren.
Ich denke, Landwirte müssen offen für Kritik sein und versuchen, Transparenz zu schaffen. Zum einen, um Missstände auszumerzen. Zum anderen, um zu zeigen, mit wie viel Herzblut sie ihren Beruf ausüben.