Franz-Josef Holzenkamp, DRV-Präsident
Die Fleischbranche ist sich einig, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen. Viele Unternehmen – allen voran genossenschaftlich orientierte – wollen nicht mehr mit Subunternehmen zusammenarbeiten und auf Werkverträge verzichten. In vielen Unternehmen wurden temporär Beschäftigte bereits in die Stammbeleg-schaften aufgenommen. Damit sind wir auf dem richtigen Weg.
Trotzdem stellt sich die Frage, ob mit dem pauschalen Verbot von Werkverträgen das angestrebte Ziel erreicht wird. Völlig auf Werkverträge und temporär Beschäftigte zu verzichten ist, wenig praktikabel, weil Arbeitsspitzen schlecht ausgeglichen werden können. Wenn so in Zeiten erhöhter Nachfrage, z.B. an Feiertagen oder in der Grillsaison, das Angebot knapp würde, wäre niemandem geholfen.
Mir ist vor allem wichtig, dass die Mitarbeiter nach deutschem Recht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und Sub-Sub-Strukturen verboten werden. Genauso gilt es, Arbeitszeiten korrekt zu erfassen und zu kontrollieren. Und nicht zuletzt muss sichergestellt werden, dass die Menschen vernünftig untergebracht sind.