Die Gründe für hohe Nitratwerte im Grundwasser sind regional unterschiedlich. Die Hauptquelle ist aber die organische und mineralische Düngung in der Landwirtschaft.
Auch die Boden- bzw. Gesteinsarten haben großen Einfluss. Markant ist das südliche Sachsen-Anhalt. In den Festgesteinen versickert das Wasser schnell und der Nitratabbau ist gering. So gibt es in Sachsen-Anhalt trotz mäßiger Viehdichte große Areale mit hohen Nitratwerten. Das heißt: Bei der Beurteilung der Wassergüte müssen wir den Untergrund berücksichtigen.
Wichtig ist zudem, dass wir die Datengrundlage prüfen. Die Tiefe der Messung hat enormen Einfluss auf die Nitratwerte. Das Messnetz ist hier nicht homogen. Oft erfolgen die Messungen oberflächennah bis 20 m unter der Grundwasseroberfläche. Hier ist generell mehr Nitrat.
Entscheidend ist weiter, dass wir die teils mehrere 10000 ha großen Grundwasserkörper stärker differenzieren. Denn ein Grundwasserkörper gilt nach den derzeitigen Regeln bereits als Nitrat-belastet, wenn 20% der Fläche betroffen sind.
Im ungünstigsten Fall würde man 80% der Fläche sanktionieren, obwohl es hier gar keine Probleme gibt. Hier muss der Gesetzgeber die Gebietsstrukturen besser abgrenzen.