Seit 2010 werden in der Schweiz jährlich rund 1,2 Mio. männliche Ferkel unter Isofluran-Betäubung und vorheriger Gabe eines Schmerzmittels kastriert. Durch einen Sachkundenachweis darf der Landwirt die Betäubung selbst durchführen.
Unseren Praxiserhebungen zufolge zeigen 86% der Ferkel unter Isofluran-Narkose keine oder nur leichte, kastrationsunabhängige Reaktionen. Bei 14% der Tiere sind eingriffsbedingte Abwehrbewegungen zu erkennen. Hier wurde vermutlich die Einleitungszeit des Gases zu kurz gesetzt bzw. der Verdampfer hat das Gas nicht auf eine ausreichende Temperatur erhitzt.
Auch bei uns wird über den Anwenderschutz diskutiert. Die Schweizerische Unfallversicherung hat bei Luftmessungen am Kastrationsort durchschnittliche Isofluranwerte von 2,5 ppm gemessen. Der Grenzwert von 10 ppm wurde in keinem der neun untersuchten Betriebe überschritten.
Obwohl die Landwirte den großen Zeitaufwand sowie die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten bei der Isofluran-Narkose kritisieren, möchten viele nicht mehr ohne kastrieren. Denn die Kastration geht ruhiger vonstatten. Und das Verfahren hat bei den Verbrauchern eine sehr hohe Akzeptanz.