Absetzdurchfall ohne Zink bekämpfen

Dänische Wissenschaftler haben vier Alternativen zu Zinkoxid für abgesetzte Ferkel getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Heinrich Niggemeyer, SUS

Dänische Schweinehalter haben den Antibiotikaeinsatz insbesondere in der Ferkelaufzucht deutlich reduzieren können. Zur Durchfallprophylaxe wird sehr oft Zinkoxid (ZnO) im Ferkelfutter eingesetzt. Dänische Behörden haben den therapeutischen Einsatz bis 14 Tage nach dem Absetzen und einer Konzentration von 2000 mg/kg Futter zugelassen. In Deutschland sind laut Futtermittelrecht maximal 150 mg/kg Futter erlaubt.

Die positiven Effekte hoher Zinkkonzentrationen auf die Darmgesundheit nach dem Absetzen sind bekannt. Doch über den Bedarf zugeführtes Zink wird mit dem Kot ausgeschieden und landet mit der Gülle auf dem Acker. Dort reichert sich das Schwermetall an, da es nicht abgebaut werden kann. Zusätzlich wird diskutiert, dass hohe Zinkkonzentrationen Antibiotikaresistenzen verursachen können. Auch soll es sich in lebenswichtigen Organen anreichern.

Futterkonzepte ohne Zink

Vor diesem Hintergrund hat sich die dänische Branche zum Ziel gesetzt, mittelfristig die Zn-Einsatzmenge im Ferkelfutter auf den Bedarfswert von 100 bis 150 mg/kg Futter zu begrenzen. Um dies zu bewerkstelligen, wird derzeit nach alternativen Konzepten gesucht.

Seges Pig Research Centre hat hierzu einen groß angelegten Versuch abgeschlossen. Zum einen wurde die Zinkvariante „2500 ppm Zn“ gegen die sog. Negativkontrolle „0 ppm Zn“ getestet. Wobei die hohen Zinkkonzentrationen nur die ersten 14 Tage zugeführt wurden und das Standardfutter so viel Zink enthielt, dass zumindest der Bedarf gedeckt war.

Zum anderen wurden vier weitere Fütterungskonzepte ohne Zink für die Studie ausgewählt. Mit dabei waren die Firmen FRAmelco (Niederlande), Trouw Nutrition (Niederlande), Evonik (Deutschland) und Vitfoss (Dänemark). Die Unternehmen lieferten die für die Konzepte erforderlichen Vormischungen bzw. Additive. Diese kombinieren eine optimierte Ernährung mit Faktoren zur Stärkung der Abwehrkraft. Die empfohlenen Additive sollen unerwünschte Bakterien im Magen-Darm-Trakt abtöten, die allgemeine Immunität verbessern, Darmbarrieren aufrecht erhalten, Toxine binden und Endotoxine blockieren.

So setzte die Firma FRAmelco auf die Zugabe von Monoglyceriden und organischen Säuren (siehe Übersicht 1). Zur Standardvariante wurden deren Produkte in unterschiedlichen Konzentrationen zugemischt. Trouw Nutrition arbeitete mit zwei Komponenten. Vario wurde in unterschiedlicher Dosierung und Nucleo mit 5% zugemischt. Außerdem wurde dem Tränkewasser eine Mischung aus freien und gepufferten organischen Säuren zugesetzt.

Das Konzept von Evonik basierte auf niedrigem Proteingehalt, einem veränderten Aminosäureprofil sowie organischen Säuren und...