Fermentation spart 8% Sauenfutter

Fermentiertes Futter kann die Leistungen und die Tiergesundheit verbessern. Praxisversuche in einer größeren Sauenanlage in Thüringen zeigen das große Potenzial.

Fred Schnippe, SUS

Die Fermentierung gilt als einer der größten Hebel zur Verbesserung der Futterverwertung. Denn durch die kontrollierte Vergärung des Futters unter weitgehendem Luftabschluss werden die Kohlenhydrate und Proteine quasi vorverdaut. Das erleichtert den Nährstoffaufschluss und es steht mehr Energie für das Wachstum oder das Auffüllen der Fettreserven bereit.

Schadkeime verdrängt

Gleichzeitig kommt es durch die vermehrte Milchsäurebildung zur Absenkung des pH-Wertes. Im sauren Milieu werden Schadkeime wie Salmonellen, Clostridien und Coli-Bakterien zurückgedrängt. Die Fermentation kann so die Tiergesundheit stärken.

Für den Erfolg der Fermentation kommt es auf die Auswahl der Komponenten an. Besonders gut fermentieren lässt sich Getreide. Denn es enthält viel Zucker und Stärke, welche die Milchsäurebakterien als Nahrung benötigen. Für einen stabilen Prozess sollte der Getreideanteil mindestens 40 bis 50% betragen. Auch Eiweißträger wie Soja-, Sonnenblumen- und Rapsschrot lassen sich gut fermentieren.

Der zweite wichtige Erfolgsfaktor ist die Hygiene. Denn bei ungünstigen Bedingungen kann es zu Fehlgärungen kommen, wobei unerwünschte Produkte wie Essigsäure und Ethanol entstehen. Sie mindern die Schmackhaftigkeit des Futters und können zu Verdauungsstörungen führen.

Um dies zu vermeiden, hat sich das so genannte Batch-Verfahren etabliert. Dieses arbeitet mit zwei Fermentern, die abwechselnd befüllt werden. Wichtig für die Hygiene ist zudem, dass sich die erwünschten Milchsäurebakterien schnell vermehren. Hier hat sich die Zugabe einer Starterkultur mit ausgewählten Milchsäurebakterien bewährt. Zudem wird der Futterbrei auf 34 bis 38°C...