Der emsländische Versuch hat gezeigt, dass die sehr stark nährstoffreduzierte Fütterung zu guten Leistungen führt und empfohlen werden kann. Über die Fütterung lässt sich der Stickstoffausstoß über die Gülle deutlich senken.
Der Versuch hat auch bestätigt, dass die Gülle bei stark nährstoffreduzierten Rationen wesentlich weniger Nährstoffe enthält als angenommen. Die Differenz zu den Tabellenwerten betrug 0,5 bis 1,5 kg N je Mastplatz. Dies sind Größenordnungen, mit denen keiner leben kann!
Doch wo bleiben die Nährstoffe, wenn sie nicht in der Gülle landen? Fachleute raten schon länger, die Tabellenwerte für den Fleischansatz zu überprüfen. Aktuell wird mit einem Bedarf von 25,6 g Stickstoff je kg Zuwachs kalkuliert. Dieser Wert stammt aus Schlachtkörperanalysen, die mehr als 15 Jahre zurückliegen. Unsere Schweine sind seither wesentlich fleischreicher geworden. Und mehr Fleischansatz heißt mehr N-Abfuhr mit dem Schlachtkörper.
Somit ist es höchste Zeit, dass die Wissenschaft eine neue Schlachtkörperanalyse zum Proteinansatz erstellt und der Praxis Werte an die Hand gibt, die zutreffen.
Fred Schnippe