Stickstoff in Gülle reduziert

Emsländische Versuche zeigen, dass moderne Rationen den Nährstoffanfall stark senken. Die Gülle wies sogar deutlich weniger Stickstoff auf als berechnet.

Fred Schnippe, SUS

Das Thema nährstoffreduzierte Fütterung wird für die Schweinehalter noch wichtiger. Denn mit den Auflagen für sogenannte rote Gebiete zieht Berlin die Daumenschrauben beim Düngen weiter an. Das gilt vor allem für Betriebe, mit knappen Gülleflächen bzw. hohen Nährstoffüberschüssen.

Eine norddeutsche Projektgruppe hat daher umfangreiche Untersuchungen zur nährstoffreduzierten Fütterung durchgeführt. Beteiligt sind die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Fachhochschule Münster, die Raiffeisen Emsland-Süd sowie das 3N-Kompetenzzentrum des Landes Niedersachsen. Die Untersuchungen liefen im Rahmen des deutsch-niederländischen Projektes „Mest op Maat“, das Lösungen für Nährstoffüberschüsse in der Tierhaltung erarbeitet. Die Versuche erfolgten auf einem Praxisbetrieb im Emsland mit 1700 Mastplätzen.

Von September 2017 bis Juni 2019 wurden drei Durchgänge mit je rund 1000 Schweinen mit PIC-Genetik ausgewertet. Die Tiere erhielten eine getreidebetonte Ration mit Soja- und Rapsschrot. Das Futter wurde in vier Phasen per Flüssigfütterung vorgelegt.

Endmast mit 12,5% Protein

Die Hälfte der Tiere wurde stark nährstoffreduziert und die andere Hälfte sehr stark nährstoffreduziert versorgt. In der stark abgesenkten Ration betrug der Rohproteingehalt im Startfutter 16,5% (siehe Übersicht 1). Bis zum Mastende sank der Proteingehalt auf 14% . In der sehr stark nährstoffreduzierten Variante senkten die Versuchsleiter den Rohproteingehalt in der Endmast nochmals spürbar auf 12% ab.

Die Reduzierung des Eiweißgehaltes erfolgte im Wesentlichen über das Zurückfahren der eingesetzten Sojaschrotmenge. So kam in der sehr stark nährstoffreduzierten Variante in der Endmast nur Rapsschrot als Eiweißträger zum Einsatz. Um die bedarfsgerechte Versorgung der Tiere zu garantieren, erfolgte eine umfangreiche Ergänzung mit freien Aminosäuren bis hin zum Valin.

Die eingesetzten Futterrationen wurden umfangreich im Labor auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Der Soll-Ist- Abgleich zeigte nur minimale Abweichungen. Die Versorgung der Tiere war damit trotz der niedrigen Eiweißgehalte jederzeit sichergestellt.

Im Versuch wurden hohe Mast- und Schlachtleistungen erzielt....