Jungsauen optimal belegen

Das Erstbesamungsalter von Jungsauen beeinflusst die Wurf- und Lebensleistung. Welche Empfehlungen gibt es für die Belegung von zugekauften und selbst gezogenen Remonten?

Prof. Steffen Hoy, Uni Gießen und Birgitt Hameister, VzF GmbH Uelzen

In den Ferkelerzeugerbetrieben werden jährlich zwischen 30 und 40% der Altsauen durch Jungsauen ersetzt. Der Jungsauen-Zukauf hat sich insbesondere für kleine und mittlere Betriebe bewährt. Wegen tiergesundheitlicher Vorteile übernehmen einige, meist größere Betriebe die Remontierung der Jungsauen aber auch selbst.

Auf 22 Betrieben mit mindestens 300 Sauen wurden das Erstbelegalter (EBA), die Wurf- sowie die Lebensleistungen der Sauen analysiert. Neun Betriebe waren Eigenremontierer, 13 kauften Jungsauen zu. Insgesamt wurden 5700 Jungsauen aus dem Zukauf und 5374 Tiere aus der Eigenremontierung bewertet. Die Daten stammen aus dem db.Planer.

Erstbelegalter schwankt

Zunächst zum Erstbelegalter: Hier traten zwischen den Betrieben große Unterschiede auf. Die meisten Jungsauen wurden in einem Alter zwischen 240 und 259 Tagen das erste Mal belegt. Das waren 39,0% der Tiere in Betrieben mit Jungsauen-Zukauf und 54,9% in Betrieben mit eigener Jungsauenaufzucht.

Insgesamt 5,9% der Jungsauen (JS) bei Zukauf und 3,1% bei eigener Aufzucht waren erst 200 bis 219 Tage alt, als sie das erste Mal belegt wurden. Ein Alter zwischen 280 und 299 Tagen hatten 5,8% der JS bei Zukauf und 4,5% bei Eigenremontierung. Der Altersunterschied zwischen der jüngsten und ältesten Jungsau bei der ersten Belegung war in den Betrieben mit Eigenremontierung mit etwa 168 Tagen deutlich größer als beim Zukauf.

Offensichtlich sind Betriebe mit eigener Jungsauenaufzucht flexibler und können die Tiere später belegen, wenn sie zunächst keine Rauschesymptome zeigen. Allerdings kostet jeder Aufzuchttag etwa 3 €. Somit macht es auch in diesen Betrieben keinen Sinn, die Jungsauen sehr viel später zu besamen.

Zukauf: Höhere Abferkelrate

Auch die Abferkelrate variierte. Die zugekauften Jungsauen erreichten mit 87,0% eine um 2,4% signifikant höhere Quote als die bei Eigenremontierung. Und auch die Wurfgröße war in Zukaufbetrieben um etwa ein Ferkel höher (15,6 vs. 14,6, siehe Übersicht 1).

Da die in den Betrieben eingesetzten Genotypen im Sauenplaner nicht hinterlegt sind, können bei der Wurfgröße Rasseeffekte nicht ausgeschlossen werden. Die Unterschiede in der Abferkelrate sind dagegen...