An dem Projekt „Praxiserprobungen der chirurgischen Kastration von Ferkeln unter Betäubung mittels Procain, Isofluran und Ketamin/Azaperon sowie postoperativer Schmerzausschaltung“ (PraxiKaPIK/A) nahmen sechs konventionelle Sauenhalter teil. Dabei reichten die Bestandsgrößen von 190 bis 1050 Sauen. Die Betriebe setzten einen Ein-Wochen-Rhythmus um. Die Abferkelgruppengrößen varierten zwischen 22 und 75 Tiere.
Für die Referenzwerte wurde jeder Projektbetrieb vor Versuchsbeginn zweimal besucht und der Routineablauf der betäubungslosen Kastration zeitlich erfasst. Die Anzahl der ausgewerteten Würfe schwankte je nach Bestandsgröße zwischen 7 und 53 je Betriebsbesuch. Insgesamt stehen hinter den Referenzwerten die Daten von 296 Würfen.
Im Anschluss daran wurden nach dem Rotationsprinzip in jedem Betrieb jeweils drei Ferkeldurchgänge per Injektion mit Ketamin/Azaperon, Inhalation von Isofluran mittels zwei verschiedenen Gerätetypen sowie Lokalanästhesie mit Procain narkotisiert und kastriert. Insgesamt erfolgten während der Praxisuntersuchung je Betrieb zwölf Besuche, und es wurden insgesamt 1634 Würfe kastriert.
Bei der Datenerfassung wurden die Arbeitsschritte vom Betriebsleiter oder dessen Mitarbeitern durchgeführt. Eine Tierärztin vom Schweinegesundheitsdienst der LWK NRW war für die Narkose verantwortlich.
Die Zeiten wurden per Stoppuhr von Mitarbeiterinnen der Landwirtschaftskammer und der Universität Bonn erfasst und dokumentiert. Zu den Saugferkelverlusten lagen nur unvollständige Informationen vor, sodass bei der ökonomischen Bewertung auf Literaturangaben zurückgegegriffen werden musste. Für diese zeichnete sich das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft verantwortlich.