Die Kooperationsanlage in Velen soll jährlich 200000 t eingedickte Gülle aufbereiten. Etwa die Hälfte davon stammt von den 90 beteiligten Landwirten. Die übrige Gülle liefern umliegende Veredlungsbetriebe zu Marktpreisen an.
Die Großanlage soll die zuvor eingedickte Gülle komplett aufbereiten. Das heißt: Alle Fest- und Wertstoffe werden zu vermarktungsfähigen Produkten aufgearbeitet. Die flüssige Phase soll soweit gereinigt werden, dass die Anlage sie in ein Oberflächengewässer einleiten darf.
Die Gülle wird zunächst in ihre dünne und dicke Phase separiert, dann in getrennten Biogasanlagen vergoren. Die Blockheizkraftwerke erzeugen aus dem Biogas jährlich gut 13 Mio. kWh Strom. Der Gärrest gelangt abermals zur Separation. Die feste Phase wird getrocknet und in Großöfen verbrannt.
Die Anlage erzeugt drei Endprodukte, die im Rahmen der Kreislaufwirtschaft weiter einsetzbar sind:
- Die Verbrennungsasche enthält mit 35% P2O5 den gesamten Phosphor aus der Gülle. Die Asche soll als Futter-, Düngemittel oder industrieller Grundstoff dienen.
- Die flüssige Phase wird in mehreren Schritten zu Ammoniumsulfat verarbeitet, das als Dünger oder industrieller Grundstoff dienen kann.
- Es verbleibt eine Kalilösung, die künftig zu Flüssigdünger mit 12% K2O aufgearbeitet werden soll.
In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob die Aufbereitungsanlage wie geplant wirtschaftlich arbeitet. Dies hängt auch davon ab, ob die kalkulierten Verkaufserlöse für die Endprodukte am Markt erzielbar sind.