Viele Erdrückte beim freien Abferkeln

Die EuroTier präsentiert wieder zahlreiche Buchten zur freien Abferkelung. Das InnoPig-Projekt zeigt, dass es ganz ohne Schutzkorb nicht geht.

Dr. Onno Burfeind, Christian Meyer, Dr. Sibylle Reinecke, LVZ Futterkamp

Die Politik und die Gesellschaft fordern, den Sauen auch in der Abferkelbucht mehr Bewegung zuzugestehen. Bislang werden Abferkelbuchten mit Ferkelschutzkorb bevorzugt: Der Korb soll die Sau beim Hinlegen und bei Positionswechseln führen und so Erdrückungsverluste verhindern. Alternativ werden Buchten zur freien Abferkelung bzw. sogenannte Bewegungsbuchten angeboten.

Mehr Bewegung für Sauen

Bewegungsbuchten sind wie die Standardbuchten mit Ferkelschutzkörben ausgestattet. Diese bleiben in der Regel zur Geburt und die ersten vier bis sieben Tage danach geschlossen, weil dies die Phase mit den meisten Erdrückungsverlusten ist. Erst dann werden sie geöffnet.

In Buchten zur freien Abferkelung hingegen haben die Sauen während der gesamten Zeit Bewegungsfreiheit. Somit kann sich die Sau die Position für die Geburt und das Säugen frei aussuchen. Lediglich spezielle Bügel oder Abliegebretter an den Buchtenwänden bieten Fluchtmöglichkeiten, wenn sich die Sau ungelenk hinlegt. Einige Hersteller sehen Möglichkeiten zur Notfixierung für Behandlungen vor.

Ohne die Fixierung der Sau kann gerade bei sehr großen Würfen oder weniger vitalen Ferkeln die Erdrückungsgefahr steigen. Zudem ist in Buchten zur freien Abferkelung das Verletzungsrisiko für den Betreuer höher. Muttertiere, die in der Gruppenhaltung während der Trächtigkeit keine Probleme machen, können als ferkelführende Sau durchaus gefährlich werden, wenn sie nicht in einem Ferkelschutzkorb stehen.

Freie Abferkelung umgesetzt

Wie Buchten zur freien Abferkelungen im Vergleich zur Standardbucht mit Schutzkörben abschneiden, sollte im Rahmen des Verbundprojektes InnoPig untersucht werden. Eingebunden war auch das LVZ Futterkamp. Hier kamen zwei unterschiedliche Buchtentypen zum Einsatz (siehe Übersichten 1 und 2). Diese besaßen zwar einen Schutzkorb, welcher aber im ersten Teil des Projektes (acht Durchgänge) nicht genutzt wurde.

Als zusätzliche Variante wurden die freie Abferkelung mit anschließender Gruppenhaltung getestet. Hier ging es...