950 g Zunahme mit SPF-Ferkeln

Der Niederländer Jos Rijk mästet eigene Ferkel mit höchster Gesundheit. Regelmäßige Datenauswertungen und Blutchecks sichern den Status.

Fred Schnippe, SUS

Gesunde Ferkel sind der Eckpfeiler für eine erfolgreiche Mast. 2016 sind wir daher in die Sauenhaltung eingestiegen und erzeugen selbst unsere Mastferkel mit höchsten Gesundheitsstatus“, schildert Jos Rijk. Der Niederländer betreibt mit einem Partner insgesamt 9400 Mastplätze. Zwei Standorte befinden sich in Overloon in der Provinz Nord-Brabant im Südwesten der Niederlande. Ein weiterer Maststall liegt in Belgien.

Sauenherde direkt am Rhein

Der Einstieg in die Ferkelerzeugung gelang dem Unternehmer durch den Kauf einer 1000er-Sauenanlage. Der Stall liegt in Netterden direkt an der Grenze zu Deutschland. Bis zum deutschen Emmerich am Rhein sind es nur 3 km. Die Entfernung zu den beiden Mastställen in Brabant beträgt rund 80 km. „Der Standort ist ideal für eine hochgesunde Sauenherde mit SPF-Status. Denn die Schweinedichte in der Region direkt am Rhein ist gering“, schildert Jos Rijk.

Aufgrund der optimalen Bedingungen hat der Landwirt im letzten Jahr die Kapazitäten am Standort durch einen Neubau auf 2000 Sauen verdoppelt. Ziel ist, die eigenen Mastställe zu jeder Zeit mit hochgesunden Ferkeln versorgen zu können. Seit dem Frühjahr fährt der Betrieb die Sauenherde sukzessive hoch. Die zusätzlichen Ferkel will der Unternehmer durch Zupacht von Ställen selbst ausmästen.

Seit der Aufstockung beschäftigen Rijk und sein Partner in den beiden Sauenställen zusammen fünf feste Mitarbeiter. Ein weiterer Mitarbeiter ist für die beiden Mastställe in den Niederlanden zuständig. Die Mast in Belgien betreut sein Kompagnon.

Die Sauenherde trägt seit der Aufstallung im Jahr 2016 den Status spezifisch pathogenfrei (SPF). Das heißt: Der Bestand ist frei von PRRS, Mykoplasmen und APP. Der Bestand gilt auch als unverdächtig für Circoviren. „Wobei es bei PCV2 besonders schwer ist, den aktuellen Status nachzuhalten und mit der Klinik im Stall abzugleichen“, erklärt Hoftierarzt Chretien Gielen von der Fachpraxis für Schweine in Oss.

Start mit SPF-Sauen

Um den hohen Gesundheitsstatus seiner Herde zu sichern, achtet Jos Rijk streng auf Hygiene und Biosicherheit. So hat er den 1000er-Sauenstall nach dem Kauf komplett leergefahren und gründlich gereinigt. Hierbei wurden auch die Güllekanäle einbezogen. Nach der Reinigung und Desinfektion folgte eine mehrwöchige Leerstehphase.

Die Neubelegung des Stalles erfolgte dann mit SPF-Sauen des Unternehmens Topigs. Die TN 70-Sauen stammen aus einem hochgesunden Betrieb in Frankreich. Um das Risiko durch den Tierzukauf auszuschalten, hat der Schweinehalter seitdem vollständig auf die Eigenremontierung umgestellt.

Eine große Gefahr sieht Rijk zudem in den Tiertransporten zwischen den Standorten. Der Betrieb hat daher einen eigenen Lkw-Anhänger für seine Ferkel, Schlachtschweine und Sauen gekauft. Dieser wird nur für betriebseigene Tiertransporte genutzt. „Die Zugmaschine und den Fahrer stellt ein regionaler Viehhändler. So sind wir trotz der großen Entfernung zwischen den Sauen- und...