Bio-Stall für mehr Tierwohl

Der Betrieb Maurer aus Rheinland-Pfalz erzeugt seit mehr als 25 Jahren Bio-Ferkel. Die neuen Abferkel- und Aufzuchtställe erleichtern die Arbeit und steigern den Tierkomfort.

Fred Schnippe, SUS

In einem modernen Stall können die Tiere ihre Bedürfnisse noch besser ausleben. Wir haben daher eine Investition in unsere Sauenhaltung gewagt und den Abferkel- und Aufzuchtbereich komplett neu errichtet“, schildert Familie Maurer. Der Betrieb aus Reiffelbach im Nordpfälzer Bergland arbeitet seit 30 Jahren nach Bio-Richtlinien und erzeugt seit 25 Jahren Bio-Ferkel im Verband Naturland. Zum Betrieb gehören Bio-Zuchtsauen, eine Mutterkuhherde sowie die Außenwirtschaft mit Acker- und Grünland. Neben den Betriebsleitern packen zwei Mitarbeiter mit an.

Den Absatz der Ferkel regelt die Naturland Marktgesellschaft. Hierüber beliefert der Betrieb Mäster in Bayern und Baden-Württemberg. Der Naturland-Verband legt den Ferkelpreis anhand der aktuellen Kosten für Futter, Arbeit etc. jeweils für ein Jahr fest. „Das garantiert uns faire Erlöse und gibt Planungssicherheit“, unterstreichen die Betriebsleiter.

Auslauf ab erstem Lebenstag

Familie Maurer rechnet auch in den nächsten Jahren mit stabilen Ferkelpreisen. Denn der Markt für Bio-Schweine wächst im Süden. Dabei muss stets sichergestellt sein, dass der Lebensmittelhandel die Bio-Produkte auch aufnehmen kann. Denn aufgrund des begrenzten Marktsegmentes könnte es sonst kurzfristig zu sinkenden Erzeugerpreisen kommen.

Hauptgrund für die Baumaßnahme war, dass nach den EU-Biorichtlinien ab dem Zeitraum 2020/2021 verschärfte Haltungsauflagen gelten sollten. Hiernach soll allen Tieren ab dem ersten Lebenstag ein Auslauf mit Außenklima zur Verfügung stehen. Im alten Stall war das erst ab der dritten Lebenswoche möglich. „Der Umbau der Altgebäude war zu teuer. Ohne den neuen Stall hätte dies das Ende unserer Sauenhaltung bedeutet“, erklärt Betriebsleiterin Angela Maurer.

Ein weiteres Manko der Altgebäude war die hohe Arbeitsbelastung. Insbesondere das Einstreuen und Ausmisten der Abferkelbuchten war zeitaufwendig. „Bei der Planung des Neubaus haben wir darauf geachtet, dass wir die Stroh- und Mistkette optimal mechanisieren können“, betont der Landwirt.

Wichtig war den Betriebsleitern zudem, dass die neuen Ställe eine hohe Funktionssicherheit bieten. Vor allem das Stallklima und die Buchtenstruktur haben großen Einfluss, ob die eingestreuten Buchten sauber bleiben.

Der Betrieb hat die Baumaßnahme daher an den Generalunternehmer Danbauer vergeben. Dieser hat Erfahrungen in anderen Bio-Betrieben gesammelt und den Stall mit dem Bauherrn bis ins Detail geplant. Auch die Größe der Maßnahme hat den Landwirt bewogen, den Neubau komplett extern zu vergeben.

Abferkelbuchten mit Auslauf

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