Mineralfutter-Splitting: 16% Soja eingespart

Ehler Hugo hat seine Nährstoffströme bilanziert und daraufhin die Fütterung angepasst. Durch eine gezielte Mineralfutterergänzung enthalten die Rationen jetzt weniger Soja.

Michael Werning, SUS

Ehler Hugo aus dem oberfränkischen Arzberg ist einer der 22 Schweinehalter, die seit dem Sommer 2017 am Projekt „demonstration farms“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) teilnehmen. „Bei uns fallen jährlich rund 2800 m³ Gülle an. Circa 1000 m³ müssen wir überbetrieblich verwerten. Da ist eine Aufschlüsselung der Nährstoffströme sehr interessant“, so Hugo.

Zudem ist der 53-Jährige überzeugter Eigenmischer. Als er 2009 in die Mast einstieg und in zwei Bauschritten einen Stall mit knapp 1500 Plätzen baute, investierte er in Mahl- und Mischtechnik sowie in eine Getreidehalle. Bei der Rationsgestaltung setzt er auf eigenes bzw. regional zugekauftes Getreide, Sojaextraktionsschrot und Mineralfutter. „Ich hatte mir schon vor Projektbeginn Gedanken gemacht, wie ich mit N- und P-reduziertem Futter und mehrphasiger Fütterung Nährstoffe einsparen kann“, erzählt der Mäster.

Futteranalysen als Basis

Umso überraschter war er von den Projektergebnissen zum Wirtschaftsjahr 2017/2018. Wie bei allen anderen Demobetrieben auch resultierten die mit Abstand größten Nährstoffeinfuhren in seinen Betrieb aus dem Futtermittelzukauf. „Fast 75% des Stickstoffes führte Hugo in Form von Rohprotein über das Futter ein. Da wollten wir den Hebel ansetzen“, so Projektleiter Dr. Stephan Schneider von der LfL.

In Konsequenz bedeutete das für den Landwirt und die Futterberatung des LKV Bayern, dass die Versorgung mit verdaulichen Aminosäuren und verdaulichem Phosphor noch enger ausgerichtet werden musste und die sonst üblichen „Sicherheitszuschläge“ deutlich reduziert werden. Bei dieser Herangehensweise durften sie sich allerdings nicht auf Tabellenwerte verlassen.

In einem ersten Schritt wurden alle Futtermittel auf ihre Rohnährstoffe, Aminosäurengehalte und Mineralstoffe untersucht. „Allein beim eigenen bzw. zugekauften Getreide haben wir im vergangenen Jahr 15 Proben gezogen“, schildert der Landwirt. Dabei war von Vorteil, dass er 80% seines jährlichen Getreidebedarfes in der Ernte einkauft und unter anderem im 700 t fassenden Lager direkt am Maststall einlagert.

Die enorme Spanne zwischen den Analyseergebnissen rechtfertigte die hohe Untersuchungsfrequenz. So schwankten z. B. die...