„Wir sparen 25% Güllefläche“

Niklas Meyer erzielt mit sechsphasigen Rationen höchste Mastleistungen. Die sehr starke N/P-Absenkung entlastet seine Nährstoffbilanz.

Fred Schnippe, SUS

Der Mastbetrieb von Niklas und Hubertus Meyer liegt in einer der viehintensivsten Regionen Deutschlands. In Bühren im Kreis Cloppenburg mästet das Vater-Sohn-Gespann auf 5800 Plätzen. Der Stammbetrieb umfasst 650 Mast- sowie 2900 Ferkelaufzuchtplätze. Für die übrigen Mastkapazitäten hat Meyer in den 90er-Jahren einen neuen Standort 500 m abseits des Hofes erschlossen.

Zum Betrieb gehören auch 80 ha Ackerbau. Die Außenarbeiten erledigt der Mäster weitgehend selbst. Neben den beiden Betriebsleitern packt ein Auszubildender mit an.

Nährstoffanfall minimieren

Bei der letzten Betriebserweiterung im Jahr 2016 spielte die Futterverwertung eine Schlüsselrolle. Denn aufgrund der knappen Ackerflächen ist Meyer auf die Gülleabgabe angewiesen. „Bei Pachtpreisen über 1700 €/ha ist die Beschaffung von Gülleflächen utopisch“, schildert Niklas Meyer. Hinzu kommt, dass der Mäster am neuen Stall die Abluft per Chemo-Wäscher reinigen muss. Dieser erzeugt zusätzliche Stickstoffmengen.

Um den Nährstoffausstoß der Tiere so gering wie möglich zu halten, setzt der Betrieb seit dem Jahr 2016 das sechs- phasige Mastkonzept des Futtermittellieferanten GS agri um. Das Konzept hat Meyer zusammen mit Hartwig Vallan vom Beratungsring Cloppenburg immer weiter optimiert.

Eine tragende Säule ist der feste Ferkelbezug. Hierzu hat sich der Mäster an einer Gemeinschaftsanlage mit 1700 Sauen beteiligt. Die Anlage liegt nur einen Katzensprung von Meyers Betrieb entfernt. „Seit mehr als 20 Jahren stammen alle Ferkel von dort. Durch die Beteiligung an der Sauenanlage können wir wichtige Punkte zur Gesundheit, Fütterung etc. optimal abstimmen“, betont der 29-jährige Betriebsleiter.

Hierzu gehört ebenfalls, dass die Danzucht-Sauen ausschließlich mit handverlesenen und nachkommengeprüften Ebern der Linie PIC 408 besamt werden. In Abstimmung mit der Besamungstation wurde ein Eberpool definiert. Bei der Eberauswahl achtet der Mäster besonders auf den Schlachtkörperwert. „Wichtig ist, dass man den Eberpool regelmäßig prüft und anpasst. Nur so lässt sich der Zuchtfortschritt durch neue, bessere Eber nutzen“, unterstreicht Berater Vallan.

Gesunde Ferkel

Eine weitere Säule ist die stabile Gesundheit. Alle Ferkel erhalten daher im Sauenbetrieb zweimal eine Kombivakzine gegen Mykoplasmen und Circoviren. Denn der Mäster ist überzeugt, dass die Two-shot-Variante mehr Sicherheit bietet. Zudem werden die Saugferkel gegen PRRS geimpft. Eine Shigatoxin-Impfung verhindert Probleme mit der Ödemkrankheit. „Alle Impfungen sind dauerhaft angelegt. Nur gesunde Ferkel können das Futter optimal verwerten“, erklärt der Betriebsleiter.

Wichtig ist dem Mäster zudem, dass er die Abteile strikt im Rein-Raus belegt. Alle neun Wochen stallt er jeweils rund 2900 vier Wochen alte Ferkel in die Aufzucht...