Gegen Streptokokken arbeiten

Auf einem Sauenbetrieb erkrankten viele Ferkel an Gelenk- und Hirnhautentzündungen. Erst die Umstellung auf die nadellose Impfung brachte Besserung.

Dr. Thomas Voss, Vet-Team Sögel

Die Frustration auf dem niedersächsischen Sauenbetrieb war groß. Über einen längeren Zeitraum kämpfte der Ferkelerzeuger gegen massive Probleme mit Gelenk- und Hirnhautentzündungen bei den Ferkeln. Erste Anzeichen zeigten bereits die Saugferkel, bei denen ungefähr ab der zweiten Lebenswoche Gelenkentzündungen auftraten.

Einmal infiziert nahm die Problematik in der Aufzucht richtig Fahrt auf, und die Gesamtverluste stiegen auf 3,5%. Speziell die jungen Absetzferkel waren betroffen. Rund 90% der Verluste in den ersten zehn Aufzuchttagen entfielen auf Gelenk- und Hirnhautentzündungen.

Streptokokken nachgewiesen

Die Probleme reichten bis in die Mast, wodurch sich der 240er-Sauenbetrieb auch mit zahlreichen Reklamationen seitens der zwei aufnehmenden Mäster konfrontiert sah. Allein der Umstand, dass die Schweine hinsichtlich Tageszunahmen und Schlachtleistungen überzeugten, hielt die festen Lieferbeziehungen aufrecht. Der Sauenhalter musste dringend gegensteuern, und es wurde in enger Zusammenarbeit mit uns als betreuende Tierarztpraxis ein Aktionsplan aufgestellt.

Um sicher zu wissen, welche Erreger im Bestand grassieren, wurden in einem ersten Schritt mehrere frisch verendete Ferkel zur Sektion gegeben. In sämtlichen Untersuchungen wurden Streptococcus suis (Typ 2) und Escherichia coli nachgewiesen. Speziell Streptococcus suis wird mit Gelenk- und Hirnhautentzündungen in Verbindung gebracht. Deshalb rückte dieser Erreger bei der weiteren Behandlung besonders in den Fokus.

Hygiene und Futter optimiert

Ziel der ersten antibiotischen Therapie war es zunächst, die Verluste zu senken und die Verkaufsqualität der Ferkel zu sichern. Mittel der Wahl war Amoxicillin, das sich in einem...