QS-Projekt

Salmonellen strategisch bekämpfen

In einer festen Lieferkette traten in mehreren Produktionsstufen Salmonellen auf. Ein QS-Projekt zeigt, wie Hygiene- und Impfmaßnahmen Abhilfe schaffen können.

Über die Erfahrungen von dem QS-Projekt berichten Thies Nicolaisen und Isabel Hennig-Pauka, Tierärztliche Hochschule Hannover

Salmonellen sind in der Schweinehaltung verbreitet. Sie finden sich vor allem im Verdauungstrakt und in den inneren Lymphknoten. Bei der Schlachtung können sie in die Lebensmittelkette gelangen. Dies ist eine Gefahr, weil auch Menschen an Salmonellen erkranken können.

Der Typ Salmonella Typhimurium ist einer der wichtigsten Erreger der Salmonellose beim Menschen. Er kommt auch beim Schwein häufig vor. Um Risiken zu reduzieren, hat der Gesetzgeber Kontrollen zur Salmonellenbelastung etabliert. Anhand der Antikörpergehalte in Blut- oder Fleischsaftproben erfolgt die Einteilung der Betriebe in drei Kategorien.

Projekt in Praxisbetrieben

Um die Wirksamkeit einer Salmonellenimpfung zu bewerten, hat der Wissenschaftsfonds der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) ein Projekt in einer festen Produktionskette finanziell gefördert. Diese umfasste einen 1.000er-Sauenbetrieb mit Eigenremontierung, einen Ferkelaufzüchter und vier Mäster. Projektpartner waren die VVG Münsterland Lüdinghausen/Nordwalde, der Fleischhof Rasting GmbH sowie die Außenstelle für Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover in Bakum.

In der Kette ließen sich vor Projektbeginn in allen Stufen Salmonellen direkt oder indirekt nachweisen. Im Sauenbetrieb wurde der Erreger in Socken- und Wischproben gefunden. Dies lässt vermuten, dass der Eintrag in die Aufzucht über die Ferkel erfolgte.

In der Ferkelaufzucht waren ebenfalls Umgebungsproben nach Reinigung und Desinfektion der Abteile positiv in Bezug auf Salmonellen. Dies belegt die Bedeutung der Hygiene. Der größte Handlungsdruck lag jedoch in den Mastbetrieben. Denn diese befanden sich vor Projektbeginn überwiegend in Kategorie 2 und 3. Betriebe der Kategorie 3 müssen ihre Salmonellenbelastung schnellstmöglich reduzieren. Betriebe der Kategorie 2 sollten aufgrund der hohen Gefahr des Abrutschens in die nächste Kategorie ebenfalls Maßnahmen einleiten.

Hygiene optimiert

Vor Projektstart erfolgten zunächst Maßnahmen, um gesundheitliche Probleme in der Ferkelaufzucht zu minimieren. Dort traten vermehrt Verluste, Kümmern, Ohrrandnekrosen und Fieber auf. Eine ausführliche Diagnostik an erkrankten Tieren ergab Nachweise von Salmonella Typhimurium sowie von dem besonders krankmachenden Typ Salmonella Choleraesuis. Außerdem wurden PCV-2, PRRSV und Influenza nachgewiesen. Die Einführung einer Impfung gegen Influenza und die Umstellung der PRRSV- und...