Mit dem Versuchsbericht der LLG Iden zeigt Manfred Weber die Verbesserungen auf.
Bei hohen Futtermittelpreisen ist der effiziente Einsatz des Futters besonders wichtig. Eine Optimierungsmöglichkeit kann der gezielte Einsatz von Futterzusatzstoffen wie organischen Säuren sein. Die Benzoesäure wirkt sich z.B. positiv auf das Darmmikrobiom, die Futterverwertung und den Ammoniakanfall aus. Im Zentrum für Tierhaltung und Technik der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden (Sachsen-Anhalt) haben Wissenschaftler die Wirkung der Benzoesäure überprüft.
In die Untersuchung wurden 192 Mastschweine (Pix (DExDL)) mit einem Gewicht von 30 kg einbezogen und in vier Varianten unterteilt. Die Mast erfolgte in identischen Abteilen bis zu einem Gewicht von 120 kg. Die Fütterung erfolgte dreiphasig. Alle Gruppen erhielten das gleiche Futter auf Basis von Getreide, Soja- und Rapsschrot sowie einer Mineralstoffvormischung. Zwischen den Gruppen variierten die Säurezusätze wie folgt:
- Gruppe A bekam Futter ohne Benzoesäure.
- Gruppe B erhielt einen Säurezusatz von 5 kg Benzoesäure/t Futter (0,5%) über die gesamte Mast.
- Gruppe C wurden 3 kg Benzoesäure pro t Futter (0,3%) zugesetzt.
- Gruppe D erhielt bis 60 kg Lebendgewicht 0,5% Benzoesäure, ab 60 kg lag die Dosierung bei 0,3%.
Anschließend erfassten die Wissenschaftler Kennzahlen zur Mast- und Schlachtleistung. Zudem erfolgte eine rechnerische Bilanzierung der N- und P-Ausscheidungen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Gruppen B und D erreichten über die Gesamtmast mit 976 g/Tag bzw. 977 g/Tag signifikant höhere Masttagszunahmen als die Kontrollgruppe (siehe Übersicht).
- Die höheren Zunahmen erzielten die Tiere allerdings nicht durch höhere Futterverbräuche, sondern durch eine bessere Futterverwertung. Gegenüber der Kontrollgruppe mit 2,68 kg Futter je kg Körpermassezunahme war diese in Gruppe B um 0,13 kg signifikant verringert.
- Der 0,3%ige Zusatz von Benzoesäure in Gruppe C hatte keine Vorteile.
- Keinen Einfluss hatte die Benzoesäure über alle Versuchsgruppen hinweg auf die Schlachtleistung (Schlachtgewicht, Ausschlachtung Muskelfleischanteil) sowie in der Fleischqualität (pH-Wert im Kotelett und Leitfähigkeit).
- In Versuchsgruppe B verringerten sich die Stickstoffausscheidungen durch den 0,5%igen Benzoesäurezusatz im Vergleich zur Kontrollgruppe von 3,52 kg je Tier um 8% auf 3,25 kg je Tier. Der Einsatz von 0,3% Säure in Gruppe C brachte hingegen keine Ersparnis.
- Gruppe D zeigte mit 3,4 kg pro Tier rund 3% geringere N-Ausscheidungen.
- Positiv wirkte sich der Einsatz der Benzoesäure auf die Phosphorbilanz aus. In Gruppe B sank die P-Ausscheidung um 10%, in Gruppe D waren es 5%.
Fazit
Der Einsatz von 0,5% Benzoesäure im Schweinemastfutter ist zu empfehlen, denn der Säurezusatz verbessert die Tageszunahmen sowie die Futterverwertung signifikant und wirkt sich zudem positiv auf die N- und P-Ausscheidungen aus.
Kontakt: manfred.weber@llg.mule.sachsen-anhalt.de
Originalbericht