Weitere Wärmequellen rund um die Abferkelung erhöhen die Überlebenschancen der Ferkel, die weniger als 900 g wiegen. Dies ist das Ergebnis eines Versuches auf einem dänischen Betrieb mit 1200 Sauen, der von dem Seges Danish Pig Research Center betreut wurde.
Der Betrieb arbeitete mit einer Gummimatte als Unterlage für das Ferkelnest sowie mit Wärmestrahlern. Doch das Problem ist, dass nicht vitale Ferkel zu lange brauchen, um das wärmende Ferkelnest zu erreichen. Sie kühlen ab, was die Überlebenschance herabsetzt.
Deshalb wurden im hinteren Bereich der Buchten zwei zusätzliche Wärmequellen installiert und mit beginnender Geburt eingeschaltet. Die Kontroll-buchten waren nicht mit den zusätzlichen Strahlern ausgestattet.
Unmittelbar nach der Geburt wurden die Ferkel gewogen und bei einem Geburtsgewicht von unter 900 g zusätzlich die Rektaltemperatur gemessen. Lag diese unter 35°C, wurde das Ferkel der Gruppe „unterkühlt“ zugeordnet. Ferkel mit einer Körpertemperatur von 37°C und mehr gelten als vital und ohne Befund.
Auf dem Praxisbetrieb waren die Wurfleistungen sehr hoch. So brachten die Muttertiere durchschnittlich 19 lebende Ferkel je Wurf zur Welt.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Der Versuch umfasste 148 Sauen, die insgesamt 569 Ferkel mit einem Gewicht von weniger als 900 g zur Welt brachten. Das kleinste Ferkel wog 300 g; ca. 10% wiesen weniger als 500 g Gewicht auf.
- Im Schnitt wogen die untergewichtigen Ferkel 726 g; es gab keine Unterschiede im Ferkelgewicht zwischen den beiden Gruppen.
- Je niedriger das Geburtsgewicht ist, desto größer ist das Risiko, dass die Ferkel unterkühlen (siehe Übersicht).
- Die zusätzlichen Wärmequellen erhöhten die mittleren Rektaltemperaturen um durchschnittlich 0,8°C (von 35,8°C nach 36,6°C).
- Die zusätzliche Wärme für kleine neugeborene Ferkel senkte den Prozentsatz der Ferkel mit einer Rektaltemperatur von 35°C oder weniger um 9% (25% vs. 16%).
- Der Anteil Ferkel mit einer Temperatur von über 37°C stieg von 36,1 auf 59,2%, wenn eine zusätzliche Wärmequelle eingesetzt wurde.
- Da die Rektaltemperatur ein guter Indikator für die Überlebenschancen der Ferkel ist, kann die zusätzliche Wärme um die Geburt Ferkelleben retten. In diesem Fall könnten zusätzlich bis zu 0,35 Ferkel je Wurf mehr großgezogen werden.
Tipp: Ferkel verbleiben durchschnittlich sechs Minuten nach der Geburt hinter der Sau. Folglich profitieren untergewichtige Neugeborene am meisten von der zusätzlichen Wärme, wenn die Quelle im hinteren Bereich der Bucht neben und nicht hinter der Sau installiert wird.
Kontakt: Dorthe Poulsgård Frandsen (dopf@seges.dk)